Urteil schockiert OÖ

Dreijähriger Leondinger soll abgeschoben werden

Oberösterreich
19.09.2009 09:27
Auf Unverständnis stößt die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs bei den „Krone“-Lesern, einen dreijährigen Leondinger nach Griechenland abzuschieben. Die 34-jährige Krankenschwester Sandra M. hätte ihren kleinen Evangelos diese Woche ins Land des Ex-Gatten und Vaters bringen sollen, bis der Sorgerechts-Streit vor einem Gericht in Naxos entschieden ist.

„Krone“-Leser boten Demonstrationen und Petitionen an, um die Abschiebung des kleinen Buben zu verhindern. Mama Sandra M. aber denkt nicht daran, Klein-Evangelos nach Griechenland zu bringen. „Er ist in der Linzer Frauenklinik zur Welt gekommen, hat dann nur seine ersten zehn Lebensmonate in der Heimat seines Vaters verbracht – und das mit vielen Unterbrechungen. Dann bin ich wegen der Gewaltausbrüche meines Mannes wieder zurück nach Oberösterreich“, versteht Sandra M. die OGH-Begründung nicht, dass der Lebensmittelpunkt ihres Kindes in Griechenland läge.

Gericht in Griechenland derzeit geschlossen
Weil sie mit dem dreijährigen Sohn in Griechenland mittellos auf der Straße stehen würde und zudem ihren zwölfjährigen Sohn aus erster Ehe allein zu Hause lassen müsste, wollte sich die Diplom-Krankenschwester aus Leonding auch an das zuständige Gericht in Naxos wenden: „Vergeblich, das ist derzeit geschlossen und niemand erreichbar!“

Warten auf Sorgerechtsprozess
Nun wartet die Mutter daheim auf den ersten Sorgerechtsprozess, der am 13. Oktober in Griechenland stattfinden soll – und hofft, von der österreichischen Justiz nicht gewaltsam deportiert zu werden. Dem Verfahren selbst sieht Sandra M. optimistisch entgegen: „Griechen sind sehr familienbezogen, lassen Kinder vorrangig bei der Mutter.“

von Johann Haginger, „OÖ-Krone“

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