Happy End in Salzburg

Aufmerksamer Asylwerber überführte Handtaschendieb

Österreich
25.01.2018 07:36

Ein afghanischer Asylwerber als Held des Tages: Ein Langfinger (28) schlug am Dienstag im indischen Restaurant Maharaja in Salzburg zu. Er stahl die Handtaschen der Lokalbetreiberin und ihrer Schwester. Der Asylwerber nahm die Verfolgung des Diebs auf und entdeckte ihn schließlich ganz in der Nähe.

Mit einem derart dreisten Diebstahl hatte es Rama Malhi (52), die seit 28 Jahren das Restaurant Maharaja in der Ignaz-Harrer-Straße betreibt, noch nie zu tun. "Meine Schwester wollte nach Indien fliegen. Wir haben uns am Dienstag zu Mittag im Restaurant getroffen. Normalerweise haben wir da geöffnet. Wegen der Abreise hatten wir geschlossen, die Türen waren aber nicht versperrt", schildert Malhi.

Beide Schwestern hatten Handtaschen mit mehreren Tausend Euro, Sparbüchern sowie wertvollen Schmuck dabei. "Ich hatte so viel mit, weil ich alles auf die Bank in einen Safe bringen wollte. Ich fliege selbst am Samstag nach Indien. Meine Schwester hatte ebenso viel mit, weil ihre Kinder noch in Indien leben und sie ihnen natürlich Geld bringen wollte."

Diebstahl bemerkt und Polizei alarmiert
Während sich beide Frauen noch unterhielten, schlich ein 28-Jähriger ins Gebäude und stahl die Taschen. Nur Minuten später kam der afghanische Asylwerber ins Lokal. "Er ist ein Freund. Ich bringe ihm Deutsch bei. Er fragte mich nach den Unterlagen zum Lernen. Da haben wir den Diebstahl bemerkt." Die Polizei wurde daraufhin alarmiert.

Kurz vor seiner Ankunft im Lokal hatte der Asylwerber bereits Verdächtiges beobachtet und einen jungen Mann in einem nahe gelegenen Wohnhaus verschwinden sehen. Er machte sich daher auf den Weg, um nach der Person zu suchen. Zuerst sah er sich im Hinterhof um, dann entdeckte er den Verdächtigen auf der gegenüberliegenden Straßenseite und führte die Polizisten zu ihm.

Mappe mit Verträgen fehlt
Es war der Dieb. Er hatte die Beute zum Teil unter der Jacke und zum Teil im Waschkeller des Wohnhauses versteckt. Mahli und Schwester Reno Wörgetter (44) bekamen fast alles zurück. "Mir geht eine Mappe mit wichtigen Verträgen ab. Hoffentlich taucht sie noch auf." Fest steht für sie: "Unser afghanischer Freund ist ein Engel. So viel über Asylwerber geschimpft wird, es gibt genug gute Menschen unter ihnen", so Mahli.

Manuela Kappes, Kronen Zeitung/krone.at

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