Mikl-Leitner im Studio

„Sollten vernünftigen Ton an den Tag legen“

Politik
24.01.2018 18:45

Wenige Tage vor der Landtagswahl in Niederösterreich ist die amtierende Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) am Mittwoch im krone.tv-Studio zu Gast gewesen. Im Interview mit Moderator Gerhard Koller plädierte die 53-Jährige für ein ruhigeres Klima im politischen Diskurs und bat um einen "Vertrauensvorschuss für meine erste Wahl". Die Vorwürfe gegen FPÖ-Spitzenkandidat Udo Landbauer bedürften "voller Aufklärung und Distanzierung", so die Landeschefin.

Verbale Tiefschläge wie etwa jene von Landbauer, der die Landeshauptfrau als "Moslem-Mama-Mikl" bezeichnete und erklärte, die "Mikl-Leitner-Partie" müsse abgewählt werden, bringen die ehemalige Innenministerin nicht aus der Ruhe: "Ich lasse mich durch derartige Untergriffe nicht irritieren, denn die niederösterreichischen Landsleute entscheiden ganz alleine, wer in den Landtag und in die Landesregierung einzieht. Sie entscheiden darüber, ob es einen derartigen Ton in Niederösterreich braucht."

"Nach der Wahl wird hoffentlich wieder Vernunft einkehren"
Dennoch, ganz glücklich ist sie mit solchen Aussagen nicht: "Wir haben die Landtagswahlen am 28.1. und am Tag danach wird hoffentlich wieder Vernunft einkehren, bei allen politischen Parteien, die sich gewisser Untergriffe bedienen."

Wie viele Parteien letztendlich im Landtag sitzen werden, wird spannend zu beobachten sein. Aktuell sind ÖVP, SPÖ, FPÖ, Grüne und die Liste FRANK im niederösterreichischen Parlament vertreten. Die Liste FRANK tritt nicht mehr zur Wahl an, die NEOS wollen erstmals in den Landtag einziehen und die Grünen hoffen, dass sie im Gegensatz zur Nationalratswahl den Wiedereinzug schaffen.

U-Bahn-Ausbau: "Im Sommer soll eine Entscheidungsgrundlage daliegen"
Ein wichtiges Thema waren die öffentlichen Verkehrsmittel. Ein möglicher Ausbau der U-Bahn ins Wiener Umland sei kein haltloses Versprechen: "Es gibt eine ganz klare Planung, wo es darum geht, mit Expertinnen und Experten und mit den Verantwortungsträgern aus den Regionen zu prüfen: Braucht es eine U-Bahn von Wien in die verschiedensten Destinationen in Niederösterreich? Mit Sommer soll eine Entscheidungsgrundlage daliegen", so Mikl-Leitner.

Weiters führte sie aus, dass es darum gehe, sowohl auf den ländlichen als auch auf den urbanen Raum zu achten: "Beides ist uns wichtig." Das vielbesprochene Thema "Waldviertelautobahn" will die Landeshauptfrau ebenfalls angehen: "Auch hier wird geprüft und eine Entscheidungsgrundlage bis zum Sommer da sein." Das von den Grünen geforderte 365-Euro-Ticket werde es hingegen in naher Zukunft nicht geben, weil es nicht finanzierbar sei.

"45 Prozent wären ein sensationelles Ergebnis"
Gegen Ende des Interviews warf Moderator Gerhard Koller einen Blick auf Umfragen und Prognosen zur Landtagswahl. Es wird davon ausgegangen, dass die absolute Mehrheit für die ÖVP nicht zu halten sein wird. Mikl-Leitner sieht das ähnlich: "45 Prozent wären ein sensationelles Ergebnis und wir freuen uns natürlich über jeden Prozentpunkt."

Die Chancen von NEOS und Grünen wollte sie nicht einschätzen. Sie beteilige sich nicht an Spekulationen, sondern fokussiere ihre "ganze Energie auf den Sonntag" und bitte "die niederösterreichischen Landsleute um einen Vertrauensvorschuss für meine erste Wahl und um ein Stärken dieses Miteinanders, das wir in Niederösterreich brauchen".

Thomas Zeitelberger
Thomas Zeitelberger
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