Senkt Entzündungen

Studie: Weihrauch hilft gegen Multiple Sklerose

Wissenschaft
03.01.2018 09:58

Weihrauch kann Patienten mit der Nervenkrankheit Multiple Sklerose offenbar Linderung verschaffen. Das haben deutsche Mediziner im Rahmen einer mehrjährigen Studie nachweisen können. Demnach senkte die tägliche Einnahme von Kapseln mit Weihrauchextrakt über einen Zeitraum von acht Monaten die entzündliche Krankheitsaktivität bei den Probanden signifikant. Bereits seit Längerem wird vermutet, dass die im Harz des Weihrauchbaumes enthaltene Boswelliasäuren für diesen Effekt verantwortlich zeichnen.

Im Rahmen der frühen Phase-II-Studie, die unter der Leitung von Klarissa Stürner mit insgesamt 28 Patienten am Institut für Neuroimmunologie und Multiple Sklerose am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf und dem NeuroCure Clinical Research Center der Charité Berlin durchgeführt wurde, konnte die Forscher nun zeigen, dass ein dreimal täglich in Form von Kapseln eingenommenes Weihrauchextrakt die Krankheitsaktivität deutlich senkte, wie die Magnetresonanztomographie (MRT) zeigte.

Wissenschaftler warnen vor Eigentherapie
„Die Studienergebnisse haben unsere Erwartungen insbesondere in der Zusammenschau der positiven Effekte der Weihraucheinnahme auf bildgebende, klinische und immunologische Messwerte übertroffen“, berichten die Mediziner. Weihrauch könnte aufgrund der geringen Nebenwirkungen insbesondere für geringbetroffene und erst kurz erkrankte Multiple-Sklerose-Patienten eine Behandlungsoption darstellen, so die Wissenschaftler „Hierzu sind jedoch weitere Studien erforderlich", so Studienleiterin Stürner, die aber von der eigenständigen Einnahme von frei verkäuflich erhältlichen Weihrauchpräparaten ausdrücklich abrät.

Weihrauch wurde als Räucherwerk schon im alten Ägypten verwendet. Der Rauch und Duft beim Verbrennen von des würzigen Harzes kommt seit Jahrtausenden bei religiösen Zeremonien zum Einsatz. Weihrauchharz ist grobkörnig und von braun-gelber (Bild unten) bis rötlich-brauner Farbe. 

Zahl der Weihrauchbäume geht rapide zurück
Weihrauchbäume (Boswellia-Bäume) – ihre Zahl geht rapide zurück – wachsen am Horn von Afrika und auf der arabischen Halbinsel. Mehr als 80 Prozent der Weihrauchproduktion stammt aus Somalia. Bereits 2011 warnten Forscher, die Zahl der Bäume könnte binnen 50 Jahren demnach um 90 Prozent schrumpfen. Grund dafür sind die zunehmende Zahl von Bränden, Überweidung sowie Attacken durch Schädlinge

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