"Sonntagsfrage"

Starke ÖVP hält die SPÖ weiter auf Distanz

Oberösterreich
06.09.2009 09:36
Nur noch drei Wochen bis zum Oberösterreich-Wahltag am 27. September! Ein ganz kritischer Zeitpunkt für die Wahlkämpfer: Denn spätestens kommende Woche müssten sie neue, große Themen lancieren, um sie bis zur Wahl noch „hochzuziehen“

Wenn nichts Spektakuläres mehr kommt, könnte die Landtagswahl also so ausgehen, wie das IMAS-Institut derzeit (Befragungszeitraum 24. bis 27. August) die politische Lage einschätzt.

Die „Sonntagsfrage“
Die ÖVP Josef Pühringers liegt demnach mit 43 bis 45 Prozent Wähleranteil leicht über ihrem Ergebnis von 2003, die SPÖ Erich Haiders mit 32 bis 34 Prozent deutlich unter dem Wert von 2003. Kurz gesagt: Eine starke ÖVP hält die SPÖ weiter ganz deutlich auf Distanz.

Die Zuwächse der Freiheitlichen mit Manfred Haimbuchner erscheinen, gemessen am Wahlziel 15 Prozent, in dieser Umfragebescheiden: 9 bis 11 Prozent nach 8,4 im Jahr 2003. Das BZÖ mit Uschi Haubner, die orange Konkurrenz der Blauen, sieht IMAS in der Exklusivumfrage für die „Krone“ bei zwei bis drei Prozent – also deutlich unter der Landtagshürde von vier Prozent. Und die Grünen mit Landesrat Rudi Anschober grundeln am bzw. knapp unter ihrem Ergebnis von 2003 (9,1 Prozent) herum, IMAS sieht sie aufgrund der Umfrage bei acht bis neun Prozent.

Viele sind noch unentschlossen
Starkes „Aber“ – abgesehen von potenziell großen „Last-Minute-Themen“ im Wahlkampf: Noch sind 30 Prozent der Wähler unentschlossen, wen sie denn wählen sollen!„Angesichts einer so großen Zahl von Schwankenden und Schweigenden können sich bis zur Landtagswahl noch Stimmenverschiebungen ergeben“, sagt denn auch der IMAS-Forscher DDr. Paul Eiselsberg. Wie fällt seine nähere Analyse aus? „Derzeit dreht sich alles um Führung in Zeiten der Krise und der Unsicherheit“, nennt Eiselsberg einen Grund für die aktuelle Stärke der ÖVP. „Ich bin mir aber nicht sicher, ob es reicht, NUR auf den Landeshauptmann zu setzen.“

Protestthemen fehlen
Die Erklärung, warum Erich Haider offenbar nicht reüssieren kann, sei das Fehlen von (bundespolitischen) Protestthemen, die die 2003er-Wahl prägten – Voest-Verkauf, Abfangjäger, Pensionen. Die FPÖ leide unter dem „Konkurrenzprodukt“ BZÖ und habe es nicht geschafft, sich neben dem Ausländerthema „ein zweites Standbein“ zuzulegen. Und bei den Grünen fehle „die innovative Ansage“, die 2003 in Anschobers „Ich will in die Regierung“ bestanden habe.

Koalitions-Vorlieben
Als Koalition findet das 2003 gegründete Schwarz-Grün aber wachsenden Zuspruch: 32 Prozent der Wähler plädieren neuerdings für eine Fortsetzung des Bündnisses zwischen ÖVP und Grünen; bei unserer Mai-Umfrage von IMAS waren es erst 21 Prozent. Schwarz-Grün liegt damit praktisch gleichauf mit dem etwas zurückgegangenen Wunsch nach Schwarz-Rot. Alle anderen Zweier- Koalitionen finden nur niedrige Zustimmungswerte.

von Werner Pöchinger, „OÖ-Krone“

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