Umweltlandesrat Rudi Anschober von den Grünen, der die Bezeichnung "Klimawandel" als zu verharmlosend ablehnt und lieber von "Klimakrise" spricht, hat die Studie am Dienstag in Linz vorgestellt. Demnach würden die Sommersaisonen profitieren. Nur Geschäfts-, Kultur und Städtetourismus könnte durch zunehmende Hitzebelastung gebremst werden. Im Winter könnte es Schneeprobleme geben.
Renaissance der "Sommerfrische"
Manche Regionen Oberösterreichs, beispielsweise das Salzkammergut mit seinen Seen und den kühlen Gebirgsregionen, hätten laut Studie künftig länger anhaltende stabile Schönwetterperioden zu erwarten. Das könnte zu einer Renaissance der "Sommerfrische" führen. Wegen steigender Anreisekosten wäre künftig sogar eine längere Aufenthaltsdauer denkbar. Für Wassersport, Wandern, Radfahren, Mountainbiken, Reiten, Golfen könnte die Saison bereits früher beginnen und länger andauern. Eine erhöhte Nachfrage in den Naherholungsgebieten könnte Beeinträchtigungen des Städtetourismus durch die Hitzebelastung in den Städten kompensieren.
Langfristig weniger Schnee
Im Winter sieht die Studie einen höheren Regenanteil. Aber da in Oberösterreich kalte Luftmassen aus Nord und Ost vorherrschen, wäre dort sogar vorübergehend ein Anstieg der Schneemengen denkbar - im Gegensatz zu West- oder Südösterreich mit milderen West- oder Südströmungen. "Längerfristig wird das nichts nützen, auch Oberösterreich wird mit einem Rückgang der Schneesicherheit rechnen müssen", warnte Kromp-Kolb. Steigende Niederschlagshäufigkeit im Winter begünstige allerdings das Thema Wellness/Gesundheit.
Forscherin empfiehlt nachhaltiges Wirtschaften
Die Klimaforscherin empfiehlt für die Tourismuswirtschaft aus Nachhaltigkeits-, Kosten- und damit Wettbewerbsgründen Maßnahmen zur Einsparung von Energie, die Umstellung auf erneuerbare Energieträger sowie den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel zur besseren Erreichbarkeit der Tourismusregionen, weiters mehr sanfte Mobilität, um sich dort bewegen zu können.
Der Vorstand des Oberösterreich Tourismus, Karl Pramendorfer, zeigte sich von den Ergebnissen der Studie "erleichtert". Kurzfristig stelle der Klimawandel für den Fremdenverkehr keine Bedrohung dar und biete sogar Chancen. Allerdings verschließe man nicht die Augen vor den Problemen für die Wintersaison. Auch die Beschneiung werde durch steigende Temperaturen erschweren und wachsende Energiekosten verteuert.
Symbolbild
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