Rechnungshof rügt

Flughafen könnte Tausende Euro einsparen

Salzburg
25.08.2009 09:38
Im brandneuen Bericht des Rechnungshofes bekommt die Chefetage des Salzburger Flughafens zwar Lob, weil die Gewinne von 2005 bis 2007 verdoppelt wurden, zugleich setzt es aber heftige Kritik. Bei Dienstreisen mit Privat-Jets und einer sündteuren Abschiedsfeier hätten "mindestens 650.000 Euro" eingespart werden können.

Der Prüfbericht des Rechnungshofes ist brandneu und enthält Zündstoff in Hülle und Fülle. Denn die Prüfer sind sicher, dass bei mehr Sparsamkeit mindestens 650.000 Euro gespart werden könnten. Und Beispiele für dieses Einsparpotenzial hat der Rechnungshof in seinem Bericht gleich mitgeliefert. Eine Auswahl:

Abschiedsfeier zu teuer
73.000 Euro kostete eine Abschiedsfeier für den langjährigen Direktor Günther Auer. Zu diesem Fest hatte der Flughafen mehr als 1.000 Gäste eingeladen. Die Kosten erschienen den Prüfern "unangemessen hoch". Der Flughafen verteidigte sich, diese rauschende Feier habe doch nur "der Imagebildung des Flughafens gedient" – da reagierte der Rechnungshof sauer: "Diese Gründe rechtfertigen in keiner Weise derart hohe Ausgaben", konterten die Prüfer im Bericht.

Dienstwagen übernommen
Einen satten Verlust von 16.478 Euro fuhr der Flughafen auch mit dem früheren Dienstwagen Auers ein. Der Airport kaufte das Auto aus dem Leasingvertrag heraus – und verkaufte sofort an Auer weiter. Der frühere Chef habe den Wagen "nach Einholung eines Gutachtens erworben", verteidigt sich der Flughafen und meint, der Verlust wäre nur "finanzmathematisch" und wäre automatisch passiert, wenn der Leasingvertrag vorzeitig aufgelöst wird. Dass jemand anderer im Flughafen das Auto übernimmt, kam offenbar nicht in Frage.

Taggelder kassiert
Dringend nötig ist nach Ansicht der Prüfer auch eine Änderung der "Reisegebühren-Ordnung". Das hört sich kompliziert an, ist aber recht einfach erklärt: Derzeit ist es für Mitarbeiter beim Flughafen möglich, die vollen Taggelder für Dienstreisen sogar dann zu verrechnen, wenn sie eingeladen werden, also nichts selbst bezahlen!

Privat-Jets statt Linienflüge
Außerdem bekritteln die Prüfer, dass sich die Manager des Flughafens bei Reisen ins Ausland nicht mit Linienflügen begnügten, sondern auch teure Privat-Jets gechartert haben.

von Robert Redtenbacher, Kronen Zeitung

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