Der deutsche Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer spricht davon, dass die Österreicher "sicher nicht mehr isoliert in der VW-Welt laufen" werden. Wahrscheinlich werde künftig das Vertriebsnetz der Salzburger anders ausgerichtet, Wolfsburg könnte das bisher den Salzburgern vorbehaltene Osteuropageschäft an sich ziehen.
Dezentralismus als Erfolgsgeheimnis
"Hier irrt Dudenhöffer", glaubt Hermann Becker, Porsche-Österreich-Sprecher dagegen. Porsche Österreich sei ein "Benchmark" unter den VW-Händlern, ihr Erfolgsgeheimnis sei das dezentrale Agieren auf den Märkten, "eine Konzentration wäre genau der falsche Weg", so Becker. Auch nach der Übertragung 2011 würden Vertreter der bisherigen direkten Eigentümerfamilien im Aufsichtsrat sitzen. In dem neuen Konzern gäbe es zudem weitere Länder, die übertragen werden könnten und Porsche Holding-Mitarbeiter hätten es künftig wohl leichter, Karriere im Konzern zu machen.
Unternehmenswurzeln bei Ferdinand Porsche
Die Salzburger Porsche Holding ist seit den 1950er-Jahren eng mit dem Zuffenhausener Sportwagenbauer, aber auch mit Wolfsburg verbunden. Die historischen "Schnittstellen" laufen beim Großvater Ferdinand Piechs, dem Gründer der Dynastie, Ferdinand Porsche zusammen. Dieser ist der Konstrukteur des VW-Käfer und Ahnherr der Eigentümerfamilien Porsche und Piech, die das Salzburger Autohaus noch unumschränkt kontrollieren.
Milliardenumsätze
Die Einbringung der Salzburger in den Konzern wird den beiden Familien, die die Salzburger Porsche Holding GmbH jeweils zur Hälfte kontrollieren, 3,55 Milliarden Euro bringen. Dieser Verkaufserlös soll ihren Anteil an der anstehenden großen Kapitalerhöhung finanzieren. Dies ist unbedingt notwendig, um gegenüber den neuen Partnern Niedersachsen und (voraussichtlich) Katar nicht ins Hintertreffen zu geraten und die Mehrheit an dem neuen Konzern zu behalten.
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