„Da steht ein schwarzbrauner Rottweiler, mutterseelenallein mit der Leine an den Zaun einer Firma in Kronstorf gebunden!“ Solche Anrufe sind im Tierheim Steyr Alltag: „Wir haben Findlinge in Massen! Die Hunde werden regelrecht entsorgt, einfach vorm Tierheim angebunden und auch immer weniger wieder abgeholt!“, erzählt Monika Stadler vom Steyrer Tierheim, das momentan 70 Katzen und 18 Hunde beherbergt.
Akuter Platzmangel
Auch in Linz geht es mit 55 Hunden, 150 Katzen und etlichen Kleintieren derzeit ganz schön rund: „Es ist eine Katastrophe! Wir müssen schon Hunde in der Personalgarderobe und der Duschkabine unterbringen!“ Bei so vielen Katzen auf einem Haufen sind Gesundheitsbestimmungen kaum noch einzuhalten: Das Welser Tierheim schlägt sich momentan mit der Katzenseuche herum: „Wir bekommen laufend schwangere Katzen und frische Würfe, die jungen Kätzchen sind sehr krankheitsanfällig“, erklärt Leopold Slotta-Bachmayr, der zoologische Leiter.
Erfreulich: Die weiße dreijährige Schäferhündin „Mely“ (Bild), die schon länger ihr Unwesen in Wels trieb, sogar einen Stau verursachte, hatte nun Glück, weil sich bereits ein neuer Besitzer auf ihr lebhaftes Gemüt freut. Viele Findlinge sind „Ausländer“, da es gang und gäbe geworden ist, reinrassige Hunde, die in Österreich das Vielfache kosten, billig zu importieren. Aber auch „Schnäppchen“ brauchen Zeit und Zuwendung.
von Christina Seiringer, "OÖ-Krone"
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