"Es war lebensgefährlich für alle Beteiligten", sagte jener Polizist, der damals in Notwehr seine Dienstwaffe aus dem Halfter zog und nach einem Warnschuss den 42-Jährigen mit einem Treffer in den Oberschenkel stoppte. Im letzten Moment. Denn da lag sein Kollege bereits blutüberströmt am Boden, hatte keine Chance mehr, sich zu wehren.
Sachwalterin begleitet
Die beiden Beamten hatten damals die Sachwalterin des Frührentners in dessen Wohnung begleitet. Denn die Betreuerin hatte schon befürchtet, dass es bei der Abholung zum Amtsarzt zu Schwierigkeiten kommen könnte.
Ex-Bodybuilder griff zur Axt
Doch zunächst schien alles ruhig abzulaufen. Bis der frühere Bodybuilder, der schon des Öfteren aggressiv geworden war, noch einmal umdrehte. "Ich muss noch etwas holen", sagte der Mann, der sich plötzlich eine Axt griff und damit mit voller Wucht auf einen der Polizisten einschlug. Dieser musste mit schweren Kopfverletzungen auf der Intensivstation behandelt werden, erholte sich aber zum Glück rasch von dem blutigen Attentat.
In geschlossene Anstalt eingewiesen
Am 24. April wurde der Täter vom Gericht in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen. Keine zwei Jahre später wurde er aus der geschlossenen psychiatrischen Anstalt wieder entlassen, was bei den Betroffenen für Kopfschütteln sorgte.
Strenge Auflagen für Entlassenen
Doch Hans Rathgeb, der Präsident des Salzburger Landesgerichts, relativiert. "So ein Schritt wird erst nach einer äußerst genauen Überprüfung gesetzt. Eine psychiatrische Sachverständige hat ein Gutachten erstellt, der Richtersenat machte sich bei einer Anhörung persönlich ein Bild. Außerdem ist es eine bedingte Entlassung mit strengen Auflagen. So wird regelmäßig überprüft, ob er seine Medikamente nimmt. Zudem wird er in einer speziellen Wohneinrichtung 24 Stunden täglich betreut und überwacht", erläutert Rathgeb.
von Gernot Huemer, Kronen Zeitung
Bild: Der Axt-Attentäter wird ins Spital gebracht.
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