Keine Reue

Mutmaßlicher Vergewaltiger leugnet alles

Oberösterreich
01.08.2009 10:26
Abscheulich! Weder Reue noch Gewissen – und zu feig für ein Geständnis. Zum unvorstellbaren Verbrechen kommt nun die unverfrorene Ausrede des mutmaßlichen Kinderschänders Christian H. (22) aus Steinhaus bei Wels: Er hätte sein elfjähriges Opfer weder mit einem Dolch bedroht noch gefesselt, gepeinigt und vergewaltigt, sondern nur mit der 15-jährigen Freundin Sex und Streit gehabt.

Alle Spuren sowie die Retter und die Aussagen der beiden Mädchen belasten jedoch den leugnenden Verdächtigen schwerst: Der frühere Monteur, Hilfs- und Lagerarbeiter hatte sich nach Drogen- und Gewaltdelikten mit seinem Stiefvater in Pettenbach zerkracht, doch seine Mutter unterstützte ihn noch. Der „schräge Vogel“ zog mit seiner Riesenschlange und Vogelspinne nach Steinhaus und lernte bei einer Bahnfahrt die 15-Jährige kennen, die am Mittwoch ihre elfjährige Freundin mitbrachte. Man hätte angeblich stundenlang geplaudert und Musik gehört, bis der Gastgeber zum Dolch griff und Sex wollte: Er habe die verängstigten Schülerinnen bedroht, erst die Ältere und dann auch noch die Jüngere  vergewaltigt, die er mit einem Kabel gefesselt hatte.

Stammtischrunde nahm Verfolgung auf
Dann gelang dem größeren Mädchen die Flucht – verfolgt vom brutalen Messerhelden und Kampfsportler. Tränenüberströmt rettete sich das Opfer zum Hofwirt: „Hilfe! Hilfe! Wir werden vergewaltigt! Er sagt, er bringt uns um! Er hat ein Messer!“ „Wir haben gleich gewusst, wer gemeint war“, so Fleischermeister Rupert Grabner (52), der mit seiner Stammtischrunde couragiert die Verfolgung des Verdächtigen aufnahm: H. wurde mit einem Auto an eine Leitplanke gedrückt, entwaffnet und festgehalten, bis die Polizei kam. Inzwischen hatte sich sein elfjähriges Opfer ins Klo am Gang gesperrt, ins Fenster gesetzt, geweint und geschrien: Das verzweifelte Kind wollte mit einem Kabel um den Hals vier Meter in die Tiefe springen, als ihm die Nachbarn Hermann Rührlinger (69) und Walter Kremslehner zu Hilfe kamen. Die befreiten Opfer wurden ins Welser Klinikum gebracht, psychologisch behandelt und gestern von den Eltern heimgeholt.

Tatverdächtiger leugnet alles
Der Verdächtige, für den die Unschuldsvermutung gilt, verantwortete sich bei der Kripo und der Haftprüfung dreist: Die Kleine wäre gar nicht bei ihm gewesen, und mit der Größeren hätte er ein legales Verhältnis – sie sei wegen eines Streits weinend davongelaufen.

Im Bild: Rupert Grabner und Harald Weißeneder. Sie stoppten den Verdächtigen.

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