Damit wurde ein Bericht der "Bild"-Zeitung bestätigt. Die Stasi befürchtete demnach Proteste von DDR-Jugendlichen in Ost-Berlin, die ein Jackson-Konzert am Brandenburger Tor in West-Berlin am 19. Juni 1988 hören wollten.
In einer Notiz der Stasi-Hauptabteilung 20 des DDR-Ministeriums hieß es laut "Bild", dass "Jugendliche unter allen Umständen versuchen werden, dieses Konzert vom Bereich Brandenburger Tor aus zu erleben". Die jungen Leute würden dabei die "Konfrontation mit der Volkspolizei" einkalkulieren. Als Gegenmaßnahme sei ein "Ablenkkonzert" geplant gewesen. Bei "politischen Provokationen" sollte eine Videokassette von einem anderen Jackson-Konzert eingespielt werden. Der Plan sei aber nicht umgesetzt geworden.
In Berichten der Deutschen Presse-Agentur dpa aus Ost-Berlin hieß es an dem Konzerttag 1988, dass sich mehrere tausend Jackson-Fans aus der DDR vor dem Brandenburger Tor und in Seitenstraßen versammelt hatten, um sich die Musik ihres Idols hinter der Mauer anzuhören. Stasileute in Zivil, die sich mit einem Großaufgebot unter die Menge gemischt hatten, griffen massiv die Fernsehteams von ARD und ZDF an. Berichte über die Rockfans aus dem Osten sollten verhindert werden. Die Bundesregierung protestierte danach offiziell bei der DDR-Regierung gegen die Behinderung westlicher Korrespondenten.
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