Alarmierende Bilanz

111 illegale Arbeiter auf Schlachthöfen

Salzburg
22.07.2009 16:37
2.406 Salzburger Betriebe nahmen die Finanz-Fahnder 2008 unter die Lupe. Sie entdeckten 1.245 illegale Arbeitskräfte, besonders groß war ihr Anteil bei den Fleischerei-Betrieben: Von österreichweit 159 illegalen Ausländern wurden gleich 111 in Salzburg aufgespürt! Die Folgen: 3,66 Millionen Euro an Geldstrafen.

Sichere Lebensmittel? Ausreichende Kontrollen? In Salzburg leider Fehlanzeige: 2006 und 2007 gab es im Bundesland überhaupt keine Kontrollen auf Schlachthöfen. Wenn die KIAB (Kontrolle illegaler Arbeitnehmerbeschäftigung) einmal ausrückte, wie 2008 zu fünf Salzburger Betrieben, dann entdeckte man unbeschreibliche Zustände: Von den 159 im Vorjahr in ganz Österreich aufgegriffenen illegalen ausländischen Arbeitern wurden alleine 111 (!) in Salzburg entdeckt.

Kontrollen wurden versprochen
Das brachte eine Parlaments-Anfrage von SP-Mandatar Johann Maier ans Licht: "Ein Alarmsignal, weil ja nach den BSE-Fällen strenge Kontrollen in den Schlachthöfen versprochen wurden."

"Unverantwortlich!"
"Menschen zu Dumping-Löhnen zu beschäftigen und die Sicherheit der Lebensmittel aufs Spiel zu setzen, ist unverantwortlich", so Maier: "Es wundert mich auch, dass wir trotz Krise so viele illegale Beschäftigte haben."

Menschen werden vom Arbeitsmarkt verdrängt
Fleischer-Innung und "Alpenrind" konnten (oder wollten) dazu keine Stellungnahme abgeben. Landeshauptfrau Gabi Burgstaller: "Die Zahlen sind bestürzend. Es ist verantwortungslos, wenn man Menschen vom Arbeitsmarkt verdrängt, indem man andere illegal beschäftigt." Landesrat Eisl, zuständig für den Veterinär-Bereich, solle hier rasch handeln: "Missstände gehören sofort abgestellt."

von Wolfgang Weber, Kronen Zeitung

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