"Riese gefallen"

Höchster Ziegelschornstein gesprengt

Niederösterreich
17.07.2009 15:35
Österreichs höchster Ziegelschornstein ist Geschichte. Am Freitag, Punkt 14 Uhr, wurde der 86 Meter hohe Rauchfang auf dem ehemaligen Areal der Firma Glanzstoff in St. Pölten vor den Augen zahlreicher Schaulustiger gesprengt. 32 Kilogramm Sprengstoff in rund 210 Bohrlöchern wurden eingesetzt, um den "Riesen" zu Fall zu bringen. Spezielle Fallschlitze im Schornstein stellten sicher, dass die Trümmer auch wirklich dort landeten, wo es die Experten vorgesehen hatten.

Der Zündstoff wurde in neun Stufen im Millisekundenabstand zur Explosion gebracht. Binnen drei Sekunden fiel der Ziegelschornstein gerade in sich zusammen. "Alles verlief planmäßig", bilanzierte ein Feuerwehrmann zufrieden.

Standort vor einem Jahr geschlossen
Die Firma Glanzstoff, Hersteller von Viskosegarn, hatte den Standort vor rund einem Jahr nach einem Brand geschlossen. "Die behördlichen Auflagen sind nicht umsetzbar", hieß es damals. Danach stellte der Rauchfang ein Sicherheitsrisiko dar: "Wenn der Schornstein lange nicht in Betrieb ist, wird das Material spröde und kann abbröckeln", so eine Sprecherin des Rathauses.

Mehr Bilder von der Sprengung findest du in der Infobox!

"Verkürzt" und trotzdem Nummer eins
Der Ziegelschornstein war 1929 errichtet worden und hatte ursprünglich eine Höhe von 100 Metern. Vor rund 15 Jahren musste er dann auf 86 Meter "gekürzt" werden und bliebt trotzdem der höchste seiner Art in Österreich.

Debatte um Nachnutzung des Areals
Die Nachnutzung des Areals ist noch unklar, da dieses noch immer im Eigentum von Glanzstoff steht und das Unternehmen mit der Stadtplanung "bisher nicht kommuniziert hat", hieß es aus dem Rathaus. Ein Einkaufszentrum und ein Industriegebiet wird wegen der Wohnumgebung ausgeschlossen. Ansonsten sei aber alles denkbar - auch eine Nutzung des Areals als Universitätsstandort.

Bilder: "Krone"-Leserreporter Claudia und Oliver Babos, APA

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