Nach Kritik

Ermittler dürfen Kampusch-Akt einsehen

Niederösterreich
15.07.2009 16:24
Der Leiter der Oberstaatsanwaltschaft Wien, Werner Pleischl, hat am Mittwoch bestätigt, dass Ermittler des Bundeskriminalamts Einsicht in die Einvernahmeprotokolle von Natascha Kampusch erhalten sollen. Die Staatsanwaltschaft Wien hatte diese bisher unter Verschluss gehalten, um die Interessen der jungen Frau zu schützen: Man befürchtete, ihr Inhalt könnte ansonsten in die Medien gelangen und Kampusch Schaden zufügen. Natascha Kampusch war im Alter von zehn Jahren entführt und acht Jahre lang in Strasshof im Bezirk Gänserndorf gefangen gehalten worden.

"Es hat zu viel öffentliche Kritik an diesem Verhalten gegeben. Uns wurde vorgeworfen, wir würden etwas verheimlichen. Aber wir haben nichts zu verheimlichen", erläuterte Pleischl. Also werde der zuständige Staatsanwalt Hans-Peter Kronawetter demnächst zwei Beamten der Sonderkommission Kampusch Einsicht in die Unterlagen gewähren: "Sie schauen sie zu dritt durch, und dann gehen die Beamten wieder."

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Auf die Frage, ob garantiert sei, dass Natascha Kampuschs teils sehr persönliche Angaben unmittelbar nach ihrer geglückten Flucht nun nicht in die Öffentlichkeit gelangen, meinte Pleischl: "Warum soll gerade die Polizei etwas weitergeben?" Die Staatsanwaltschaft Wien hatte stets betont, die gegenständlichen Protokolle würden keine Hinweise auf einen Mittäter an den Verbrechen des Kampusch-Entführers Wolfgang Priklopil enthalten.

Acht Jahre lang in einem Kellerverlies gefangen
Die heute 21-jährige Natascha Kampusch war im Alter von zehn Jahren in Wien auf dem Schulweg entführt und mehr als acht Jahre von ihrem Peiniger in einem Kellerverlies in Strasshof (Bezirk Gänserndorf) gefangen gehalten worden. Im August 2006 gelang ihr aus eigener Kraft die Flucht, ihr Kidnapper nahm sich daraufhin das Leben.

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