Unwetter-Bilanz

20 Millionen Euro Schaden durch Wettereignisse

Oberösterreich
10.07.2009 12:16
Die Unwetter der vergangenen Wochen haben in Oberösterreich nach einer vorläufigen Bilanz einen Schaden von über 20 Millionen Euro angerichtet. Das Land kündigte am Freitag weitere Vorsorgemaßnahmen an.

Laut dem zuständigen Landesrat Josef Stockinger geht der Katastrophenfonds des Landes von folgenden Schäden aus: 1.000 Hektar überflutete landwirtschaftliche Kulturen werden mit 1,2 Mio. Euro beziffert. 400 Gebäudeschäden belaufen sich auf sechs Mio. Euro, 150 Hang- und Böschungsrutschungen auf 2,5 Mio. Euro. Schäden an Wegen und Uferanbrüche sind mit 300.000 Euro in der Bilanz enthalten. Dazu kommen noch Schäden an öffentlichen Einrichtungen, besonders am Straßen- und Wegenetz des Landes und der Gemeinden in der geschätzten Höhe von acht Mio. Euro, sowie weitere drei Mio. Euro Hagelschäden in der Landwirtschaft, die über die österreichische Hagelversicherung gedeckt sind.

Rasche Hilfe vom Land
Stockinger und Landeshauptmann Josef Pühringer als Finanzreferent sagten den Betroffenen rasche Hilfe zu. Erste Akontierungen von Hilfsgeldern seien bereits veranlasst worden. Im Regelfall werden zwischen 30 und 50 Prozent der anerkannten Schäden ersetzt.

Klimawandel für Extremwetter verantwortlich
Der oberösterreichische Umweltlandesrat Rudi Anschober hat in einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz Freitagvormittag darauf aufmerksam gemacht, dass zahlreiche Klimastudien der vergangenen Jahre genau die Gefährdungslage durch die in den vergangenen Tagen aufgetretenen lokal begrenzten Extremniederschläge mit schweren Schäden als wahrscheinliche Folge der Klimaveränderung prognostiziert hätten. An der Umsetzung des laufenden größten naturnahen Hochwasserschutzprogrammes der Landesgeschichte werde daher mit Hochdruck gearbeitet. Es soll bis spätestens 2015 umgesetzt sein.

Oberösterreich als Modellregion
Die Klimaveränderung könne Oberösterreich nicht alleine abmildern, stellte Anschober fest. Aber das Land könne und wolle eine Modellregion sein, die beweise, dass eine massive Senkung der Emissionen möglich, wirtschaftlich erfolgreich sei und auch noch Arbeitsplätze schaffe. Er rechnete vor, durch die in Oberösterreich ausgerufene "Energiewende" seien die Emissionen im Bereich der Raumwärme seit Beginn der laufenden Legislaturperiode um ein Drittel geringer geworden. Ganz bedeutsam sei zudem der Bodenschutz. Humusreicher Boden könne bis zum Vierfachen seines Volumens an Wasser speichern und schütze daher vor Hochwasser und Muren. Deshalb sollen das Verdichten sowie das Versiegeln des Bodens durch Asphalt oder Beton verringert und nicht benötigte versiegelte Fläche wieder renaturiert werden.

Archivbild

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