Familienzuwachs

Eifersucht, wenn ein Geschwisterchen kommt?

Leben
09.07.2009 19:49
Mit dem ersten Kind hat alles so großartig geklappt, dass ihr euch noch einmal Nachwuchs wünscht? Na wunderbar, doch dem kleinen Kronprinzen bzw. der Kronprinzessin kann das leider manchmal so gar nicht recht sein. Schließlich muss die Liebe von Mama und Papa ab sofort geteilt werden, und das passt überhaupt nicht in das bisherige Weltbild eures kleinen Schatzes. Wie ihr mit dieser Situation gut umgehen könnt, das erfahrt ihr hier.
Bekommt ein Kind ein Geschwisterchen, dann findet es sich plötzlich in einem neuen Rollenbild wieder: Der oder die Große, der Rücksicht nehmen muss auf das Kleine. Bisher ist es im Mittelpunkt jeglicher Aufmerksamkeit gestanden, jeder Fortschritt wurde bewundert. Und plötzlich erscheint ein Mitbewerber um die elterliche Gunst auf der Bildfläche, der nur einmal kurz schreit und schon dreht sich die ganze Welt nur mehr um ihn. Das neue Baby hat immer einen Platz auf Mamas Schoß und kriegt vielleicht sogar noch die ganzen alten Spielsachen, das Gewand, ja – sogar das eigene Bettchen. Eifersucht ist hier ganz normal – wie würde es dir gehen, wenn dich plötzlich jemand von deiner Nummer 1 Position verdrängt?


Gewöhnung an die neue Situation

Du solltest deinem Erstgeborenen nicht die ganze Zeit sagen, dass es jetzt groß ist und Rücksicht nehmen muss. Schließlich führst du ihm den ganzen Tag vor, wieviel Aufmerksamkeit man bekommt, wenn man klein ist. Ein kurzfristiger Rückschritt ins „Babysein“ ist daher normal und wird immer wieder auftauchen, wenn sich dein Kind alleine oder vernachlässigt fühlt: Es wird wieder gefüttert werden wollen, vielleicht abends mehr Zuneigung beim Einschlafen brauchen – wichtig ist, dass du deinem Kind zeigst, dass du es genauso lieb hast, wie sein Geschwisterchen, egal ob es gerade auf groß oder klein spielt. Ein Lob im richtigen Moment versetzt allerdings Berge: Ist dir dein Kind eine große Unterstützung, oder legt es besondere Reife im Umgang mit seinem Geschwisterchen an den Tag, dann lobe es – aber richtig! Nicht: „Ach, wenn du das nur immer so machen würdest!“ sondern „Schön, dass du mir so hilfst!“.


Während der Schwangerschaft solltest du dein Kind auf den Neuankömmling gut vorbereiten. Lass es den Babybauch streicheln, zeige ihm Bilderbücher über die Schwangerschaft und ermutige es, seinem Geschwisterchen etwas zu erzählen oder vorzusingen. Und beschreibe ihm die Zeit nach der Geburt, aber nicht nur in den rosigsten Farben. Natürlich ist dann ein liebes, kleines Baby da, allerdings weint das Baby am Anfang auch oft und dann will es lieb gehabt werden. Bereite dein Kind auch darauf vor, dass das Baby viel Zeit in Anspruch nehmen wird und bitte es, dich zu unterstützen. Lasse es das Kinderzimmer mit gestalten und frage es, ob es Spielsachen an das Baby abgeben will – akzeptiere aber auch ein Nein.


Auch negative Gefühle akzeptieren

Verlangst du von deinem Kind, dem Geschwisterchen immer positiv gegenüber zu stehen, dann erwartest du Unmögliches. Denn kleine Geschwister kann man einfach nicht immer mögen: Dann, wenn das Kleine das Lieblingsspielzeug kaputt macht. Oder wenn es durchschreit. Oder wenn es beginnt, sein „Kleinsein“ bewusst auszuspielen und die Eltern auch noch darauf hereinfallen. Vergiss nicht, dich in die Perspektive von beiden Kindern zu versetzen und bestrafe nicht jedes negative Gefühl deines Kindes. Die Aufforderung „Gib das Baby doch zurück!“ kommt nicht selten vor und sollte aus der Situation heraus verstanden werden. Erkläre deinem Kind jedoch, dass du das Baby genauso lieb hast, wie du auch es selbst lieb hast und dass du es deshalb genauso wenig zurück gibst, wie du es selbst zurückgeben wirst. Besprich mit deinem Kind, was es stört und versucht gemeinsam, eine Lösung zu finden. Streit zwischen den Geschwistern ist wichtig und formt ihre Konfliktfähigkeit – Eltern sollten nicht unbedingt immer gleich eingreifen. Nur wenn es gefährlich wird: Werfen mit harten Gegenständen, Schlagen, Treten oder Zwicken.


Zeiteinteilung

Versuche, mit deinem Erstgeborenen festgelegte Zeiten zu verbringen, wo du nur für es da bist. Das kann sehr gut funktionieren, wenn sich je Mama und Papa ein Kind schnappen und sich dann aber abwechseln. Geht das nicht, dann bitte dein Kind darum, mit dir gemeinsam die Pflege des Babys zu übernehmen: Füttern, baden, vorlesen oder etwas erzählen. Dadurch entsteht eine Art Überlegenheitsgefühl dem jüngeren Kind gegenüber, was die Eifersucht lindert.
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(Bild: kmm)



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