Mieter entsetzt

Aufregung um Abriss-Pläne für Kurhaus

Salzburg
04.07.2009 12:46
Tausende Salzburger haben für die Erhaltung des Paracelsus-Bades unterschrieben: "Niemand will einen Abriss", sind jene 14 Mieter im Kurhaus empört, die aus der "Salzburg Krone" von den Abriss-Plänen der Politiker erfahren haben. Manche sind seit der Eröffnung im Jahr 1956 im Haus: "Mit uns hat niemand gesprochen!"

"Wir sind seit 1956  Mieter im Kurhaus", sagt Kosmetikerin Carina Bell: "Wir haben keinerlei Information, was die Stadt plant über unsere Köpfe hinweg plant." 25 Jahre betreiben Horst und Maritza Hillinger ihr Massage-Institut hier: "Uns fragen die Kunden: Was, euch gibt es noch?" Fürs Geschäft, so sagt Maritza Hillinger, "ist die Vorgangsweise der Stadt ein schwerer Imageschaden".

Gemeint sind jene Pläne der Stadt, die einen Total-Abriss von Kurhaus und Paracelsus-Hallenbad vorsehen: Mit bis zu 60 Millionen Euro Kosten! "Geld, das es einfach nicht gibt", so Stadt-Vize Harald Preuner.

"Würstl Wolf" lässt grüßen
Gemeinderätin Doris Tazl: "Hier drohen der Stadt gleich eine Vielzahl an Fällen wie der sattsam bekannte 'Würstl Wolf'." Bei diesem Itzlinger Imbiss-Stand hatte ja die Stadt bekanntlich einen Kreisverkehr an seiner Stelle geplant, ohne mit dem Inhaber darüber zu verhandeln. Den Imbiss gibt es immer noch, den Kreisverkehr hingegen nicht.

Mehrere Ärzte, unter ihnen Dr. Gabriele Hohlfeld-Weitlof, Dr. Ortrud Gräf, Dr. Gertrud Hasslacher-Zehentner, die Psychotherapeutin  Beatrice Mallinckrodt und Zahnarzt Dr. Stephan Hinz haben ihre Praxen hier. "Wir haben enorm investiert in den letzten Jahren", sagt Dr. Hinz: "Und jetzt sagt die Politik leichtfertig über uns hinweg: Egal, das reißen wir alles ab!"

"Das Haus ist völlig intakt"
Ein Skandal sei das, findet auch Sibylle Schachl, die ein Schlankheitsinstitut im Kurhaus hat: "Das Gebäude ist völlig intakt. Es gibt hier prächtige Marmorstiegen, es gibt nichts abzureißen."

Nathalie Ebihara, Shiatsu-Therapeutin ist entsetzt über die Stadtpolitiker: "Da haben die Salzburger vor der Wahl für die Erhaltung des Hauses unterschrieben und kurz nach der Wahl wollen die Politiker  alles abreißen. Das ist nicht in Ordnung." Montag will die Stadtpolitik eine Vorentscheidung fällen.

von Wolfgang Weber, Kronen Zeitung

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