Das Wasser sickert durchs Gestein und lässt die Felsen über dem Neutor langsam zerbröseln. Schon vor drei Jahren ließ die Stadt den Tunnel an der Seite zur Riedenburg um rund 800.000 Euro sanieren. Jetzt bröckelt es auch an der anderen Seite des Neutors. Schon im Vorjahr bekamen deswegen die Felsputzer den Auftrag, die Durchfahrt unterm Mönchsberg jede Woche ein Mal zu kontrollieren und lose Steine wegzuräumen.
Neutor teilweise abgesperrt
Doch das genügte nicht. Seit wenigen Tagen ist beim Festspielhaus eine Seite des Neutors mit Planken abgesperrt. Hier ist die Gefahr durch herabstürzende Steine zu groß. "Es ist unbestritten, dass das Neutor unbedingt renoviert werden muss", sagt auch SP-Gemeinderat Wolfgang Gallei.
Eklat in der Stadtregierung
Trotzdem kam es am Montag in der Stadtregierung zum Eklat. Grund dafür: Bau-Stadträtin Claudia Schmidt hatte Mitte Juni die Arbeiten für diese Sanierung ausgeschrieben, am Dienstag sollte der Auftrag vergeben werden – doch am Montag wurde das ganze Verfahren gestoppt!
"Alle Regeln gebrochen"
Gallei: "Es gab weder ein Gutachten, in dem die Notwendigkeit der Arbeiten begründet war, noch eine Erklärung, wie die 700.000 Euro teuren Arbeiten finanziert werden sollen. Und es gibt keine Beschlüsse – da wurden alle Regeln gebrochen."
Sperre hätte Verkehrschaos zur Folge
Schmidt ist empört: "Hier ist Gefahr in Verzug! Alles war okay. Schon seit einem Jahr weiß man Bescheid über diese Gefahr – aber wegen der Fußball-EM wurde aus politischen Gründen nichts getan. Dabei wäre eine Sperre des Neutores möglich, das hätte aber ein Verkehrschaos zur Folge."
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