20 Jahre Haft

Einbrecher vergewaltigte Pensionistin in Salzburg

Salzburg
03.07.2009 11:10
Im Vergewaltigungsprozess um einen 31-jährigen Einbrecher, der sich in einem Salzburger Seniorenheim brutal an einer 84-Jährigen vergangen hat, ist am Donnerstagabend in Salzburg ein hartes Urteil ergangen: Das Geschworenengericht verhängte 20 Jahre Haft und ging damit sogar noch über die Höchststrafe hinaus. Der Mann wird in eine Anstalt für geistig abnorme zurechnungsfähige Rechtsbrecher eingewiesen.

Die Verteidigerin des 31-Jährigen meldete Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung an, das Urteil ist daher nicht rechtskräftig. Er war angeklagt wegen Vergewaltigung mit schwerer Körperverletzung, Raub, Diebstahl und Einbruch. Der Strafrahmen beträgt eigentlich nur fünf bis 15 Jahre, bei einem Wiederholungstäter kann die Strafe aber höher angesetzt werden. Der Mann ist wegen Vermögens- und Aggressionsdelikten bereits 14-mal vorbestraft.

Opfer "verlor jeglichen Lebensmut"
Vor der brutalen Vergewaltigung im Oktober 2008 galt die 84-jährige Pensionistin als aktive, kulturinteressierte Frau. Doch nachdem sich der 31-jährige Einbrecher an der Rentnerin vergangen und sie um 20 Euro beraubt hatte, "verlor sie jeglichen Lebensmut", erklärte Staatsanwältin Barbara Feichtinger am Donnerstag am Landesgericht Salzburg. Der konnte sich allerdings an nichts mehr erinnern.

Mund zugehalten und aufs Bett geworfen
Er hebelte am Abend des 6. Oktober die Eingangstür zur Seniorenresidenz auf und versuchte mit einem Schlüssel aus dem Verwaltungsbüro einen Möbeltresor zu öffnen. "Als das misslang, fuhr er mit dem Lift in den fünften Stock und läutete an der Türe der 84-Jährigen", schilderte die Staatsanwältin. Die betagte Frau meinte, es sei die Nachtschwester und öffnete. Ein fataler Irrtum. Der Einbrecher stieß sie ins Zimmer zurück, hielt ihr den Mund zu und riss das Telefonkabel heraus. Dann warf er sie aufs Bett und nötigte sie zum Beischlaf. Um Spuren zu verwischen, schüttete er ihr kaltes Wasser über den Kopf.

DNA-Spur überführte 31-Jährigen
Die Polizei konnte den verheirateten Vater einer vierjährigen Tochter bald aufgrund von DNA-Spuren auf dem Telefonkabel überführen. "Die Tat tut ihm unselig leid, er wird sie nicht in Abrede stellen. Er kann sich nur nicht daran erinnern", sagte die Verteidigerin.

Trennung von Ehefrau nicht verkraftet
Ihr Mandant habe nach der Trennung von seiner unter starken Depressionen Frau gelitten und viel Alkohol, Medikamente und Drogen zu sich genommen. Außerdem plagten ihn Schulden von 50.000 Euro. Vor dem Vorfall habe er auf einem Spielplatz zwei Flaschen Schnaps getrunken und acht Beruhigungsmittel geschluckt. "Am nächsten Tag wachte er auf einer Parkbank im Mirabellgarten auf. Er war völlig konfus, die Kleidung verdreckt."

Der Lagerarbeiter akzeptiere zwar die von der Anklagebehörde beantragte Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher, so die Anwältin. "Es ist ihm bewusst, dass er zu einer Therapie muss." Infrage stellte sie aber die von Gerichtspsychiater Bernhard Mitterauer attestierte Zurechnungsfähigkeit.

Opfer leidet immer noch unter Angstzuständen
Für das Opfer waren und sind die Folgen dieser Schreckensnacht schwer: Sie erlitt Hämatome am ganzen Körper, Schürfwunden und eine posttraumatische Belastungsstörung. Noch immer leide sie an Angstzuständen, schweren Schlafstörungen und Depressionen bis hin zum Lebensüberdruss, schilderte die Staatsanwältin. Bei seiner Festnahme habe er zu Polizisten noch gesagt, "es gibt keine Entschuldigung für das, was ich getan habe".

Symbolbild

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