Zahnloses Gesetz

Hunde-Schmuggel ohne Strafe

Salzburg
30.06.2009 09:52
Wieder mal haben Salzburger Tierschützer einen illegalen Hunde-Transport gestoppt. Die aus Ungarn stammenden Händler hatten auf einem Parkplatz an der Westautobahn zehn Malteser-Welpen verkauft und wurden dabei ertappt. Aber auch diese Schmuggler werden eher straffrei ausgehen, wie eine parlamentarische Anfrage zeigt.

Manfred Ehgartner von der Österreichischen Tierrettung kennt die Fakten: "Ungefähr zwei Mal pro Woche kommen die Händler mit Welpen in unser Bundesgebiet." Und die Tier-Mafia aus dem Osten hat nun auch neue Betätigungsfelder entdeckt. "Sie bieten mittlerweile nicht nur Hunde und Katzen an, sondern sogar schon Störche, Papageien und Schlangen."

Welpenverkauf am Parkplatz
Jetzt wurde der Salzburger Tierschützer erneut alarmiert: "Am Sonntagnachmittag hatten zwei Ungarn auf einem Parkplatz an der A1 Welpen verkauft, wir haben sofort die Polizei alarmiert." Die rückte auch umgehend aus, beschlagnahmte die Tiere und das Fahrzeug.

Kaum Konsequenzen für Schmuggler
Kostenmäßig wird das für die Schmuggler ohne große Konsequenzen bleiben, wie eine parlamentarische Anfrage vom 18. Juni beweist. Da wurde betreffend des Welpenschmuggels sowie Strafen nach Paragraf 38 des Tierschutzgesetzes Folgendes gefragt: "Wie viele Strafen wurden seit Inkrafttreten des Tierschutz-Gesetzes verhängt und wie hoch waren diese Strafen?"

200 bis 250 Euro Strafe
Die Beantwortung des zuständigen Bundesministeriums für Gesundheit kam ebenso detailliert wie enttäuschend: "In Salzburg wurde im Jahre 2008 ein Verwaltungsstrafverfahren rechtskräftig abgeschlossen, ebenso im Jahre 2009." Das Strafausmaß für die Schmuggler: Einmal 200 Euro und einmal 250 Euro. Zum Vergleich: Ein in den Zuchtfarmen von Ungarn und Tschechien "produzierter" Hund wird im Regelfall für rund 300 Euro verkauft.

von Harald Brodnig, Kronen Zeitung

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