380-kV-Leitung

Minister Mitterlehner in Bad Vigaun und Obertrum

Salzburg
23.06.2009 09:40
Hochspannung um die geplante 380-kV-Stromautobahn: In Bad Vigaun und Obertrum stellt sich Minister Reinhold Mitterlehner am Dienstagabend den besorgten Bürgern, die verzweifelt ums Erdkabel kämpfen. "Ich bin nicht so optimistisch zu glauben, dass wir heute das Problem lösen können", sagte Mitterlehner im "Krone"-Interview.

Herr Minister, aus Ihrem Ressort kommt ein Gesetzes-Entwurf, der viele Kabel-Aktivisten empörte. Es war die Rede von einer Entmündigung des Landes und die Freileitung würde durch die Hintertür eingeführt…
"Es hat Irritationen gegeben, das stimmt. Mir ging es aber nur um eine rechtliche Klarstellung."

Das Land schrieb in einem eigenen Gesetz das Kabel in der Nähe von Wohnhäusern vor. Gilt das nicht, weil die 380-kV-Leitung über Landesgrenzen geht?
"Genau das ist der Punkt. Der Verbund könnte alles anfechten und sagen, die Kabel-Pflicht in Salzburg ist für diese Leitung nicht gültig. Auch wenn das Land ein Kabel vorschreibt. Ob das wirklich passiert, müssen die Herren im Verbund entscheiden, das hätte aber jahrelange Rechtstreitigkeiten zur Folge – da wollte ich mit dem Gesetz eine Klarstellung erreichen. Das habe ich jetzt zurückgezogen."

Worum geht es Ihnen heute bei den Treffen mit den Kabel-Aktivisten im Flachgau und im Tennengau?
"Mir ist es ein Anliegen, mit den Betroffenen zu sprechen."

Sie fahren nach Bad Vigaun. Dort führt die Leitung im Plan nur 67 Meter an den Häusern vorbei. Längst versprochene Alternativ-Trassen werden seit Monaten nicht vorgelegt...
"Daran hapert es ja. Ich habe den Eindruck, dass viel zu wenig an Informationen von den Betreibern bis zu den Menschen gelangt. Da ist viel schief gegangen. Man könnte auch sagen, da hat das Marketing gar nicht funktioniert. Es macht wenig Sinn, etwas gegen alle Betroffenen zu machen. Das kann nicht klappen."

Das wollen Sie mit Ihrem Besuch ändern?
"Ich möchte den Dialog beschleunigen. Das ist vorerst wichtig, darum suche ich das direkte Gespräch. Ich habe Verständnis für die  Menschen, ich komme ja selbst aus einer kleinen Gemeinde im Mühlviertel."

Kann es heute schon eine Lösung geben, einen Durchbruch in der Frage, ob Kabel oder Freileitung?
"Ich bin nicht so optimistisch zu glauben, dass wir das Problem schon heute lösen."

von Robert Redtenbacher, Kronen Zeitung

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