Star aus Pasching

“Buhlschaft” Birgit Minichmayr im Interview

Oberösterreich
21.06.2009 09:51
Sie ist die "Buhlschaft" der Salzburger Festspiele 2010 und ab 26. Juni im Kinofilm "Alle Anderen" zu sehen. Birgit Minichmayr im Interview mit Nadia Weiss.

Frau Minichmayr, ich hatte Glück, dass Sie doch noch Zeit hatten, mich für ein Gespräch zu treffen. Wie groß ist der Rummel um Sie, seit Sie als „Buhlschaft“ präsentiert wurden?

Minichmayr:Ich stehe noch dreimal mit dem „Weibsteufel“ im Wiener Akademietheater auf der Bühne, gleichzeitig läuft die Promotion für meinen neuen Film „Alle Anderen“, der am Freitag startet. Danach mache ich zwei Monate Ferien, das sind so Ruhezeiten, die ich immer wieder einlege.

Nicolas Ofzcarek, Ihr Bühnenpartner im „Weibsteufel“, wird auch der „Jedermann“ in Salzburg sein. Wurden Sie sozusagen als neues Traumpaar besetzt?

Minichmayr:Das müssen Sie Schauspielchef Thomas Oberender fragen. Als man mir die „Buhlschaft“ angeboten hat, habe ich sofort gefragt, ob man einen Vorschlag für den „Jedermann“ braucht. Dabei habe ich an Nicolas gedacht, und ich war sehr froh, dass er bereits dafür besetzt war. Er hat, wie ich weiß, auch meinen Namen für die „Buhlschaft“ genannt.

Klingt doch nach Traumpaar.

Minichmayr: Mir war es schon wichtig, die „Buhlschaft“ anzunehmen, wenn der „Jedermann“ für mich passt. Ich finde es toll, dass wir ein jüngeres Paar sind und der „Jedermann“ noch im Saft steht.

Man hat mich gewarnt, dass Sie sofort aufstehen und das Interview abbrechen würden, falls ich Sie frage, ob Sie privat liiert sind.

Minichmayr:Dass ich liiert bin, stimmt, aber ich spreche nicht darüber, wer es ist und wie lange die Beziehung schon andauert. Ich schütze mein Privatleben sehr, es ist meine Schutzzone, das nehme ich mir einfach heraus. Auch wenn es lustig ist nachzulesen, welche kuriosen Liebesgeschichten mir wieder einmal nachgesagtwerden.

Lustig oder manchmal verletzend?

Minichmayr:Ach, ich nehme es mit Humor. Große Schwierigkeiten bekomme ich, wenn man versucht, meine Eltern oder meine Freunde anzurufen und nach mir auszufragen. Solche Methoden finde ich unterirdisch. Nicht weil ich Society-Geschichten verurteile, das soll jeder einfach für sich selber so halten, wie er es möchte. Als Schauspielerin gebe ich ohnehin soviel von mir preis. Ich bin schließlich mein eigenes Material.

Der Körper als Material des Schauspielers?

Minichmayr:Er ist mein Werkzeug. Ein Musiker hat ein Instrument, wir haben nur uns.

Hat für Sie „Alle Anderen“, die Geschichte eines Paars nach Identität und einem möglichen Miteinander, eine Moral?

Minichmayr: Nein, für mich ist es die Geschichte eines Sich-aufeinander-Einlassens. An einem gewissen Punkt fragt Gitti, die ich spiele, Chris, warum man es nicht einfach probieren könnte, das Zusammenleben. Man kann nicht immer schon vorher zaudern, bevor man sich entschieden hat.

Ist der Film auch das Porträt einer Generation, die mit allgemeiner Krisenstimmung umgehen muss und einen Weg zwischen Sicherheitsdenken und Freiheitswunsch sucht

Minichmayr: Momentan hängt das Lebensgefühl meiner Generation vielfach von der schwierigen Arbeitsmarktsituation ab. Ich kenne so viele Menschen, die ein Praktikum nach dem anderen machen, weil sie auf die große Chance hoffen. Ich finde aber, dass die Thematik von „Alle Anderen“, nämlich sich dem Gegenüber zu öffnen, nicht nur auf unsere Zeit zugeschnitten ist.

Wonach wählen Sie Ihre Rollen aus?

Minichmayr:Es geht mir nicht darum, ob ich mich selber in einer Rolle wiedererkenne. Für mich ist die Arbeit eines Regisseurs, die Geschichte wichtig.

Welche Rolle würden Sie ablehnen?

Minichmayr: Einen Porno würde ich nicht drehen!

Auch nicht mit demdänischen Kultregisseur Lars von Trier?

Minichmayr:Nein, das kann ich nicht

Fallen Ihnen auch Nacktszenen, wie in „Alle Anderen“, schwer?

Minichmayr:Dafür muss ich über meinen Schatten springen. Ich bin nicht so exhibitionistisch veranlagt, dass es mir nichts ausmachen würde. Es ist eine Anspannung da, und am Vorabend denke ich mir, oje, morgen gibt es eine Nacktszene!

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