"Es gibt überall einen erfreulichen Trend", sagt Kommerzialrat Helmut Mayr vom Altstadtverband: "Und der heißt: Zurück zu den Stadt-Zentren. Und den sollte man nicht dadurch gefährden, indem man uns sündteure Poller vor die Nase setzt."
Lange Liste der Poller-Gegner
Die Liste der Poller-Gegner ist lang: Die Feuerwehr hat Sicherheits-Bedenken wegen der erschwerten Zufahrt. Die Polizei wehrt sich dagegen, "Fernbedienungen und Codes auszugeben oder Kautionen einzuheben", wie es Stadtrat Johann Padutsch plant. "Alles mit der Exekutive abgesprochen", wie der Planungs-Stadtrat beteuerte. Nur: bei der Polizei wusste man von nichts...
Polizei wird weiter kontrollieren müssen
Denn eines ist jetzt schon klar: Ohne weitere Kontrollen durch die Polizei dürften selbst die geplanten Poller die Fahrzeuge kaum von der Innenstadt fern halten können: "Bei den hunderten Fernbedienungen, die für die versenkbaren Poller ausgegeben werden sollen, wäre es ein leichtes, sie nach Belieben weiter zu geben", so Kritiker: "Also bräuchte man erst wieder Beamte, die das kontrollieren."
Menschen besser als Poller
"Und deshalb", so Vizebürgermeister Harald Preuner, "wäre eine Lösung, bei der Menschen die Zufahrt kontrollieren, unglaublich effizienter und auch sparsamer." Denn so würden die Poller-Anschaffungs-Kosten (mindestens 600.000 Euro) sowie die Jahres-Service-Kosten (300.000 Euro) wegfallen.
Demonstration geplant
"Die zunehmende Bürokratisierung und die Schaffung ständig neuer Reglementierungen sind der falsche Weg", ist Helmut Mayr überzeugt. Altstadt-Geschäftsleute überlegen nun eine Demonstration gegen den Poller-Plan der Stadt, der am 8. Juli im Gemeinderat abgesegnet werden soll.
Fremdenführer sind dafür
Als einzige Poller-Befürworter geoutet haben sich die Fremdenführer: "15 Jahre lang wurde nur geredet, wie man die Autos aussperren kann", so Sprecherin Bärbel Schalber, Ex-VP-Gemeinderätin: "Uns ist alles recht, Hauptsache es geschieht endlich etwas."
von Wolfgang Weber, Kronen Zeitung
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