Gute Beifahrer

Navigationsgeräte im Test

Elektronik
19.06.2009 12:02
Ob für berufliche Fahrten oder private Urlaubsreisen - Navigationsgeräte sind als Lotsen in fremden Gegenden sehr beliebt. Kurz vor den Ferien hat der ÖAMTC deshalb fünf neu am Markt befindliche mobile Navigationsgeräte getestet: Merian Scout P, Navigon 7310, Garmin Nüvi 765 T, TomTom Go 940 Live und Blaupunkt Traveller 500 in der Preisklasse von 275 bis 780 Euro. Gut sind sie alle.

"Einen Sieger oder Verlierer im Test kann man nicht bestimmen. Jedes der getesteten Geräte erfüllt seinen Zweck. Die Sympathie des Käufers für die verschiedenen Extras der Geräte wird für die Auswahl entscheidend sein", sagt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. Entsprechend wurden viele Kriterien von Handhabung über Schnelligkeit bis zur graphischen Lösung geprüft - hier das Abschneiden aller fünf Geräte im Vergleich.

Benutzerfreundlichkeit
Die Handhabung ist besonders bei Garmin, TomTom und Blaupunkt einfach und rasch möglich. Das Garmin besticht darüber hinaus mit seinem übersichtlichen Einstiegsmenü.

Schnelligkeit
Beim Aufbau zum Satellitenkontakt ist das Navigon am zuverlässigsten und außerdem sehr schnell. Ebenfalls schnell sind Blaupunkt (mit SiRf InstantFix II) und Garmin. Garmin hat allerdings den Nachteil, dass nach Abschalten des GPS-Empfängers Satelliten erst nach einem Neustart gefunden werden. Beim TomTom gibt es trotz des aktualisierten GPS-Fix manchmal Verzögerungen.

Graphik und Display
Die graphische Darstellung ist bei allen Geräten gut. Das Navigon sticht durch seine Darstellung mit Geländemodellierung heraus. TomTom und Blaupunkt haben ein großes Display, was die Lesbarkeit erheblich erleichtert. Beim Garmin fällt auf, dass wichtige Gebäude entlang der Strecke sehr angenehm dargestellt werden.

Routenplanung
Die Routenplanung funktioniert bei allen Geräten. Jedes Modell bietet spezielle Zusatztools an. Das Merian liefert informative Tipps entlang der Route, die bei Bedarf auch weggeschaltet werden können. Garmin bietet drei Lösungsvorschläge an und verfügt über eine lernfähige Routenwahl. Wenn man öfter die gleiche Strecke fährt, wird die faktische Geschwindigkeit durch das Navi berücksichtigt.

Beim TomTom kann man eine Route auch mit "Via"-Funktion eingeben, also über Orte, über die man gerne seiner Route legen will. Außerdem verfügt es über eine intelligente Routenberechnung, in die zusätzlich Rückmeldungen von anderen TomTom-Usern zu dem betreffenden Straßenabschnitt berücksichtigt werden (iQ-Routes).

Das Blaupunkt konnte im Test mit seiner Neuberechnung beim Abweichen von der ursprünglichen Route punkten. Außerdem ist die Eingabe von Koordinaten möglich. Als einziges der getesteten Modelle verfügt es über einen DVBT-Fernsehempfang und eine eingebaute Kamera. Diese filmt laufend die Straße vor dem Fahrzeug mit und erfasst beispielsweise Richtungsmarkierungen. Richtungsanweisungen im Navi (Pfeile) werden mit den Bildern von außen kombiniert. "Dieses Extra ist nice to have, hat dem Gerät im Test aber keinen Vorteil gebracht", so Kerbl.

Sprachanweisungen
Die Sprachanweisung kommt bei Merian, Navigon und TomTom klar und rechtzeitig. Bei Garmin gibt es teilweise Schwächen bei der Grammatik von "text to speech". "Ein Mensch mit hoher Affinität zur deutschen Sprache sollte daher zu einem anderen Gerät greifen", rät Kerbl.

Über eine Bluetooth Freisprecheinrichtung verfügen alle getesteten Geräte bis auf das Merian Scout.

Positives und Negatives zu allen getesteten Modellen
Positiv anzumerken: Das Merian Scout P bietet mit seinem beleuchteten Gehäuse etwas fürs Auge. Das Navigon verfügt über viele Extras wie Kurvenwarner, guten Spurassistenten und Notfall-Hilfefunktionen. Außerdem hat es den Vorteil, dass die Rundfunkantenne im Ladekabel integriert ist. Garmin bietet die Auswahlmöglichkeit kraftstoffsparende Fahrweise sowie Routen. TomTom punktet auch mit vielen Notfallhilfefunktionen und mit seinen individuell konfigurierbarem Schnellzugriffsmenü. Blaupunkt ist effizient bei der Platznutzung. Das Display ist sehr groß bei einer kleinen Geräteabmessung, die Bildschirmaufteilung ist sehr gut gelöst. Außerdem fällt die günstige Verkabelung mit seitlichem Winkelstecker auf.

Negativ anzumerken: Beim Merian schwankt der TCM-Empfang sehr stark und es hat keinen Spurassistenten. Das Navigon verschenkt durch viele Infoleisten am Display viel Platz für wesentliche Dinge, wie zum Beispiel die Routenführung. Garmin und TomTom fielen im Test durch gelegentliche Programmabstürze negativ auf. Das Blaupunkt hat eine relativ dunkle Anzeige, was das Lesen bei Tageslicht erschweren kann. Außerdem wurde im Test bemängelt, dass sich der Fernseher bei Fahrtantritt nicht automatisch abstellt. "Damit wird die Funktion zum Sicherheitsrisiko", so der ÖAMTC-Techniker. Oder zum Super-Feature für den Beifahrer.

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