Bürger wehren sich

Aufregung um neue Strom-Trasse im Pongau

Salzburg
15.06.2009 12:26
Aufregung um die 380-kV-Trasse auch im Pongau, denn auch hier will der Verbund den billigsten Weg gehen: Statt wie bisher über das unbewohnte Hagengebirge soll die Freileitung entlang der Hänge in Sichtweite von Siedlungen geführt werden. Manche Häuser bekämen einen 70-Meter-Masten direkt vor die Türe gesetzt. Die betroffenen Bischofshofener (Bild) wehren sich nun.

"Wir sind entsetzt", sagt Balthasar Meißl, einer der Sprecher der Bischofshofener Bürgerinitiative: "Die derzeit geplante 380-kV-Trasse führt direkt an Bergbauernhöfen und Siedlungsgebieten vorbei!"

Neue Leitung soll im Tal gebaut werden
Seit Jahrzehnten geht die bisherige Hochspannungsleitung über das Hagengebirge – hoch oben, in unberührter Natur, weit weg von allen Siedlungen. Nun will der Verbund die Stromautobahn mit den gigantischen, bis zu 70 Meter hohen Masten viel weiter im Tal herunten bauen.

"Ausschließlich aus Kostengründen", ist Balthasar Meißl überzeugt: "Denn trotz vieler Stürme gab es in all den Jahren nie Ausfälle bei der Hochgebirgs-Leitung."

Politik gefragt
Die Pongauer fordern klare Worte von den Salzburger Landespolitikern: "Sie haben es in der Hand, uns ein Dilemma wie im Flachgau zu ersparen!" Denn eines wollen die Trassengegner im Pongau auf keinen Fall zulassen: "Dass unsere Heimat zerstört wird, nur weil sich Österreich gegenüber der EU verpflichtet hat, seine Transit-Leitungen auszubauen." Denn nur das, so musste auch EU-Koordinator und Ex-Strom-Lobbyist Georg Wilhelm Adamowitsch zugeben, ist der  Grund, warum der Verbund auf den Bau der Stromautobahn drängt.

Für die Anrainer ist klar, dass sie kämpfen werden: "380-kV-Masten vor der Haustüre wären das Ende jeder Lebensqualität."

von Wolfgang Weber, Kronen Zeitung

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