Die Flachgauer Polizisten bekamen den Befehl vor ein paar Tagen schriftlich an die Dienststellen geschickt: Im Juni müssen sie ihr Einsatztraining absolvieren – da stehen vor allem auch die unbedingt nötigen Schießübungen auf dem Programm.
Hochfilzen statt Glanegg
Für die Polizisten bedeutet dieser Befehl aber heuer eine lange Reise. Denn bisher konnten sie in Glanegg den richtigen Gebrauch der Waffen erproben. Der Heeresschießplatz ist derzeit für die Exekutive aber nicht benutzbar. Die Beamten müssen darum notgedrungen ins angrenzende Tirol ausweichen. Denn seit der Truppenübungsplatz auf der Aualm im Lammertal offiziell geschlossen ist, gibt es keine näher gelegene Schießstätte für die Salzburger.
Streifenwagen statt Gemeinschaftsbus
"Diesmal wird es aber absolut kompliziert", sagen erboste Polizisten. Schon bisher mussten sie ab und zu nach Hochfilzen ausweichen. "Da wurde aber jedes Mal ein gemeinsamer Transport organisiert", erinnern sich Beamte zurück. Von einem Treffpunkt bei Salzburg ging es im Bus bis Hochfilzen, nach dem Training mit der Waffe fuhren alle wieder zusammen im Bus zurück.
"Aber diesmal werden die Kollegen fix eingeteilt", berichtet ein Flachgauer Exekutivbeamter. "Sie müssen gemeinsam im Streifenwagen nach Hochfilzen und zurück reisen." Das Ganze ist "nur eine riesige Verschwendung", maulen viele Beamte. Aus mehreren Gründen: Die gemeinsame Reise mit dem "billigen" Bus fällt weg, statt dessen müssen sie mit den geleasten Streifenwagen bis Tirol fahren. "Das ist weit teurer, und noch dazu gibt es bei den geleasten Einsatzautos oft sogar eine Kilometer-Begrenzung im Jahr." Das heißt, "dass wir die Kilometer fürs Schusstraining verbrauchen, nicht für wichtige Streifen in den Bezirken."
Übers Deutsche Eck nicht mit scharfer Munition
Außerdem ist die lange Anreise nach Hochfilzen für die Beamten im Vergleich zum "Katzensprung" nach Glanegg kompliziert. Sie dürfen nämlich mit funktionierenden Waffen und Munition eigentlich nicht übers Kleine Deutsche Eck fahren, sondern müssen den riesigen Umweg über Bischofshofen und das Salzachtal nehmen.
von Robert Redtenbacher (Kronen Zeitung)
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