French Open

Federer gewinnt Drama gegen Haas

Sport
02.06.2009 08:57
Nur einen Tag nach dem Sensations-Aus von Serien-Triumphator Rafael Nadal bei den French Open in Paris hat sein großer Rivale Roger Federer ein ähnliches Schicksal nur knapp abwenden können. Im Viertelfinale des Sand-Klassikers im Stade Roland Garros drehte der Schweizer am Montag gegen den Deutschen Thomas Haas einen Zwei-Satz-Rückstand noch in einen 6:7(4), 5:7, 6:4, 6:0, 6:2-Sieg um und wahrte seine Chance auf den erstmaligen Triumph in Paris. Bei den Damen erreichte die zehnmalige Grand-Slam-Siegerin und Weltranglisten-Zweite Serena Williams das Viertelfinale.

Beim Stand von 3:4 im dritten Satz schien das Wort über Federer bereits gesprochen zu sein. Der 27-Jährige aber behielt kühlen Kopf, wehrte in dieser Situation einen Breakball ab und eilte von da an zum Sieg. "Tommy hat ein großes Match gespielt, ich musste kämpfen, um hineinzufinden", gestand der 13-fache Grand-Slam-Sieger Federer. "Als ich beim Stand von 3:4 diese Vorhand schlug und den Breakball abwehrte, spürte ich, dass das der Wendepunkt sein könnte."

Haas geht im Finish die Luft aus
Den vierten Durchgang schenkte Haas in nur 21 Minuten her und sammelte seine letzten Reserven für den entscheidenden fünften, in dem jedoch dem ältesten im Turnier verbliebenen Spieler die Luft ausging. Als ein Return von Haas im Aus landete, sprang Federer in die Luft, stieß einen langen Schrei aus und schmiss sein Stirnband in die Menge. Durch das Ausscheiden seiner Hauptrivalen haben sich für Federer die Siegeschancen natürlich massiv erhöht. Schließlich hat er seit 2005 in Paris gegen Nadal viermal verloren, gegen alle anderen aber eine 27:0-Bilanz.

Federer denkt noch nicht ans Finale, jetzt wartet Monfils
Zudem hat er gegen keinen der verbliebenen Spieler auf Sand schon verloren. Er selber misst dem Scheitern des Mallorquiners aber noch keine gewaltige Bedeutung bei: "Natürlich ist es eine große Überraschung. Für mich wäre es eine andere Situation, wenn ich im Finale wäre und dann nicht Rafa auf der anderen Seite steht. Aber solange ich noch nicht so weit bin, ist es noch nicht wichtig." Federer trifft nun im Viertelfinale auf den Franzosen und Melzer-Bezwinger Gael Monfils, der gerade rechtzeitig vor Einbruch der Dunkelheit in drei Sätzen gegen den US-Amerikaner Andy Roddick 6:4, 6:2, 6:3 gewann.

Roddick in Dunkelheit gehandicapt
Der als Nummer sechs gesetzte Roddick, der in Paris erstmals das Achtelfinale erreicht hatte, ärgerte sich nicht zuletzt über die schlechten Lichtverhältnisse. Schon Ende des zweiten Satzes beschwerte er sich beim Hauptschiedsrichter, der seinem Wunsch nach einem Abbruch aber kein Gehör schenkte. "Ich habe Probleme, den Ball zu sehen", meinte Roddick zum Spielleiter, "als wir begonnen haben, wie hat der Himmel da ausgesehen? Schauen Sie jetzt hinauf, und sagen Sie mir, was sich verändert hat."

Bereits zuvor hatte die einstige Nummer eins der Welt Monfils den ersten Satz mit einem Aufschlag-Return ins Netz „geschenkt“ und den zweiten, nachdem er drei Breakbälle im achten Game vergab, verloren. Beim Seitenwechsel beim Stand von 3:2 im zweiten Satz urgierte er erneut den Abbruch, warf den Schläger wütend zu Boden und erntete dafür Buhrufe von den Rängen. Ein Fehler am Netz besiegelte schließlich um 21.37 Uhr Ortszeit seine Niederlage.

Monfils rechnet sich Chancen aus
"Es ist ein fantastischer, großer Moment", sagte Monfils, der seinem kommenden Gegner Federer im vergangenen Jahr im Semifinale unterlegen war. "Mit so einem Publikum im Rücken hoffe ich noch besser zu spielen." Roddick haderte auch mit sich selbst: "Ich weiß nicht, ob ich mich mehr über die Dunkelheit ärgern soll, oder darüber, dass mir nicht gelungen ist, was ich in die Praxis umsetzen wollte." Und er lobte seinen Konkurrenten. "Er ist der beste Athlet, der je auf einem Tennisplatz gestanden ist."

Safina ohne Probleme weiter - Serbinnen enttäuschen
Das Damenturnier steht indes bisher noch stärker im Schatten des Männerevents als sonst. Während sich Topfavoritin Dinara Safina weiter beeindruckend durchs Tableau spielt - sie gab in vier Partien nur fünf Games ab - sind die Serbinnen Ana Ivanovic und Jelena Jankovic gegen andere osteuropäische Hoffnungen bereits ausgeschieden. Titelverteidigerin Ivanovic unterlag am Sonntag Miami-Siegerin Victoria Asarenka, Jankovic am Montag der noch wenig etablierten 19-jährigen Rumänin Sorana Cirstea (WTA 41).

Sie hat nun die große Chance, im Außenseiterinnenduell mit Samantha Stosur (AUS/30) das Halbfinale zu erreichen. Dort wäre dann wohl Endstation, denn die Gegnerin heißt entweder Serena Williams oder Swetlana Kusnezowa: Die 27-jährige Williams gewann gegen Aleksandra Wozniak aus Kanada in nur 53 Minuten mit 6:1, 6:2 und trifft nun auf die Russin Kusnezowa, die die Polin Agnieszka Radwanska 6:4, 1:6, 6:1 besiegte.

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(Bild: KMM)



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