Erstes Interview
Saberi: Aus Angst Falschaussage zu Spionage
Niemand habe beobachtet, wie sie am 31. Jänner von vier Männern des iranischen Geheimdienstministeriums aus ihrer Wohnung geholt worden sei, berichtete Saberi. Noch am selben Tag sei sie in das Evin-Gefängnis am Stadtrand von Teheran gebracht worden, in dem viele politische Gefangene inhaftiert sind. In den ersten Tagen sei sie von früh bis spät von bis zu vier Männern verhört und bedroht worden.
"So viel gebetet wie nie zuvor"
Sie sei "schwerem psychologischen und seelischen Druck" ausgesetzt, aber nicht körperlich gefoltert worden, sagte Saberi. Die Tage in Isolationshaft seien die schwerste Zeit gewesen. "Ich habe viel gebetet, so viel wie nie zuvor in meinem ganzen Leben." Nach mehreren Wochen sei sie in eine Zelle mit "anderen politischen Häftlingen" gekommen. Darunter seien "einige der bewundernswertesten Frauen nicht nur des Irans, sondern der Welt" gewesen, die ihr Kraft gegeben hätten, sagte die Journalistin.
Heimkehr über Wien
Saberi war am vergangenen Freitag nach mehr als drei Monaten in iranischer Haft über Österreich in die USA zurückgekehrt. Die 32-Jährige hatte die vergangenen Tage in Wien verbracht, um sich dort in Ruhe von den Anstrengungen ihrer Haft zu erholen. Saberis achtjährige Haftstrafe wegen Spionage war in eine zweijährige Bewährungsstrafe umgewandelt worden.
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