Anschlag im Iran
Bombe explodiert in Moschee – 30 Tote
Der Anschlag galt der von schiitischen Gläubigen besuchten Amir-al-Momenin-Moschee. Die staatliche Nachrichtenagentur IRNA hatte zunächst von einer Explosion in der Moschee berichtet. Der Anschlag ereignete sich am Vorabend des Tages, an dem im Iran des Todes einer Tochter des Propheten Mohammed, Fatima, gedacht wird.
Fatima spielt in der Glaubensvorstellung der Schiiten eine wichtige Rolle. Sie war mit dem vierten Kalifen und ersten "Imam", Ali, verheiratet. Sie war die Mutter der zweiten und dritten Imame, Hassan und Hussein, die wie Ali als Märtyrer verehrt werden. Einer der Nachfahren Fatimas ist der zwölfte Imam, Mohammed al-Mahdi, der in die Verborgenheit entrückt wurde und kurz vor dem Weltuntergang als "Erlöser" zurückkehren soll.
Kampf um mehr Autonomie als Hintergrund?
Mitte Februar war eine Bombe in einer Moschee von Zahedan explodiert, wodurch jedoch niemand verletzt wurde. In der an Pakistan und Afghanistan angrenzenden Provinz Sistan-Baluchestan ist eine starke sunnitische Bevölkerungsminderheit beheimatet. Seit einigen Jahren kämpft die sunnitische Jundallah-Organisation in der Region mit Waffengewalt für mehr Autonomie.
In der Region kommt es immer wieder zu Kämpfen zwischen der Polizei, Drogenhändlern und Extremisten. Vor zwei Jahren wurden bei einem Anschlag auf die Revolutionsgarden in Zahedan elf Menschen getötet. Im Iran herrscht derzeit Wahlkampf zu den Präsidentschaftswahlen am 12. Juni. Amtsinhaber Mahmoud Ahmadinejad stellt sich zur Wiederwahl und muss sich gegen drei Mitbewerber behaupten.
Symbolfoto
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