Unter Verschluss
Fotos zeigen: US-Soldaten vergewaltigten Iraker
Die Freigabe der Fotos könne nur zu juristischen Klagen führen und gefährde die Sicherheit der US-Truppen. "Die Beschreibung der Bilder ist schon schlimm genug, glauben sie mir", sagte Taguba. Laut "Daily Telegraph" zeigen die Bilder schlimmere Vergehen als bisher bekannt. Eines zeige, wie ein US-Soldat eine Gefangene vergewaltige, ein anderes wie ein männlicher Übersetzer einen männlichen Gefangenen vergewaltige.
Lebenslang für Ex-Soldaten nach Morden im Irak
In den USA war vor einigen Tagen ein 24-jähriger früherer Soldat wegen der Vergewaltigung einer 14-Jährigen und der Ermordung ihrer Familie während seines Einsatzes im Irak zu lebenslanger Haft verurteilt worden (Bericht in der Infobox). Die Tat in Mahmudiya im März 2006 gehörte zu den schwersten Verbrechen amerikanischer Truppen im Irak. Die Tat sollte nach den Absichten der Militärs Aufständischen zur Last gelegt werden und hatte dem Ruf der US-Streitkräfte im Irak empfindlich geschadet.
Die US-Menschenrechtsorganisation ACLU (American Civil Liberties Union) klagt seit Jahren, um eine Freigabe der Bilder zu erreichen. Die 2004 bekanntgewordenen Fotos von Erniedrigungen und sexuellen Demütigungen irakischer Gefangener durch US-Militärangehörige hatten weltweit Empörung hervorgerufen. Auf den Bildern ist unter anderen die Soldatin Lynndie England zu sehen, wie sie lächelnd auf die Genitalien eines Häftlings zeigt und einen Gefangenen an einer Hundeleine führt. Auf den von Wärtern aufgenommenen privaten Fotos waren auch nackte Gefangene zu sehen, die zu einer Pyramide aufgetürmt wurden. Elf US-Soldaten wurden wegen der Vorfälle in Abu Ghraib verurteilt. Der einzige Offizier, der wegen des Folterskandals vor ein Militärgericht gestellt worden war, kam mit einem Tadel davon.
Brutale Verhörmethoden aufgezeigt
Der US-Senat hatte in einem umfangreichen Bericht die brutalen Verhörmethoden aufgezeigt, die in der Ära des früheren Präsidenten George W. Bush unter anderem auch in Abu Ghraib angewandt wurden. Misshandlungen von Gefangenen und brutale Verhörmethoden auf Basis des militärischen Trainingsprogramms Survival, Evasion, Resistance and Escape ("Überleben, Ausweichen, Widerstand und Flucht", abgekürzt SERE) waren laut dem Senatsbericht keine Einzelfälle, sondern Teil eines Systems.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.