IT-Bereich betroffen

Siemens Österreich will über 800 Stellen streichen

Österreich
25.05.2009 12:27
Siemens Österreich will bis Ende September 853 Stellen abbauen. Das teilte der Betriebsrat am Montag in einer Aussendung mit. "Nach uns vorliegenden Informationen plant die Firmenleitung der Siemens AG, die weltweite Wirtschaftskrise zu nützen, den ungeliebten Software-Entwicklungsbereich in Österreich drastisch zu verkleinern", so der Vorsitzende des Siemens Betriebsrates SIS & CT, Ataollah Samadani. Konzernsprecher Harald Stockbauer bestätigt Montagmittag den vom Betriebsrat bekanntgegebenen Stellenabbaubedarf. "Die Dimension kann man in etwa bestätigen", so Stockbauer.

Dem Betriebsrat sei in der Vorwoche ein Abbaubedarf von 630 Mitarbeitern kommuniziert worden. Dieser habe offenbar auch die schon angelaufenen Restrukturierungen mitgerechnet. Insgesamt seien in diesem Bereich rund 1.800 Leute beschäftigt. "Die Auslastungsprobleme bei PSE sind seit längerem bekannt", so Stockbauer. Ursache dafür seien Rückgänge bei den Geschäftsvolumina in den Bereichen Telekommunikation und Automotive, was zu erheblichen Kapazitätsauslastungsproblemen führe. Dazu kämen noch die Effekte der Wirtschaftskrise.

Für Montagabend ist eine erste Verhandlungsrunde angesetzt. Am Dienstag will sich der Betriebsrat beraten und geeignete Verteidigungsmaßnahmen beschließen.

"Habgier und Gewinnmaximierung"
"Seitens des Betriebsrates werden wir den Kündigungsplänen des Siemens-Vorstandes nicht widerstandslos zustimmen. Wir fordern von den Firmenverantwortlichen, ihre Verantwortung wahrzunehmen und nicht aus Habgier und Gewinnmaximierung hochqualifizierte IT-Fachkräfte grundlos arbeitslos zu machen", so Ataollah Samadani. Werden die Kündigungen im geplanten Ausmaß umgesetzt, werde damit auch mutwillig der Wirtschaftsstandort Österreich und der Standort Wien im Besonderen massiv gefährdet.

Die gesellschaftliche Verantwortung, mit der sich der Siemens-Konzern immer wieder gerne schmücke, sei zu einer leeren Worthülse verkommen: "Wann, wenn nicht jetzt, wollen die Vorstände im Stammhaus in München und in Wien dieser Verantwortung nachkommen?"

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