Aufregung in OÖ

Euthanasie-Denkmal in Vöcklamarkt zerstört

Österreich
23.05.2009 20:15
Unbekannte haben in der Nacht auf Samstag ein Euthanasie-Denkmal im oberösterreichischen Vöcklamarkt zerstört. Die Polizei glaubt jedoch nicht an einen rechtsextremistischen Hintergrund. "Die Zerstörung des Denkmals steht in Zusammenhang mit anderen Vandalenakten in der Gemeinde", so ein Beamter.

In der Nacht dürften die Täter eine auf drei Kupferrohren aufgelegte Steintafel heruntergeschmissen haben. Der Stein mit den eingravierten Namen von drei Vöcklamarktern, die unter den Nazis in der berüchtigten Euthanasie-Anstalt "Schloss Hartheim" (im Bild die heutige Außenansicht) getötet worden waren, ging dabei zu Bruch. Ein rechtsextremistischer Hintergrund der Tat wird von den ermittelnden Beamten bestritten. Es habe nämlich in derselben Nacht in der Gemeinde noch andere Vandalismusakte gegeben.

So seien noch zahlreiche Bänke umgeschmissen und Tretroller zerstört worden. Außerdem sei die Steintafel nicht befestigt gewesen und daher leichte Beute für Zerstörungsakte. Berichte, wonach auf einem abgelegenen Skaterplatz antisemitische Schmierereien wie "Scheiß Juden" aufgetaucht sind, konnte die Polizei nicht bestätigen: "Es wurde keine Anzeige bei uns erstattet."

Grüne fordern Maßnahmenprogramm
Unterdessen forderten in einer Presseaussendung am Samstag der Landessprecher der oberösterreichischen Grünen, Rudi Anschober, und der grüne Menschenrechtssprecher Günther Trübswasser nach der Neonazi-Störaktion in der KZ-Gedenkstätte Ebensee und den Vandalismusakten in Vöcklamarkt ein "Maßnahmenprogramm gegen Rechtsextremismus".

Ende Juli will man ein umfassendes Paket im Landessicherheitsrat vorlegen und dort beschließen lassen. Teile des Maßnahmenpakets sollen unter anderem den Ausbau der Jugendsozialarbeit durch mehr Sozialarbeiter, ein gezieltes Aussteiger-Programm für Jugendliche in der rechtsextremen Szene sowie die Schaffung von Diversionsverfahren und "Außergerichtlichem Tatausgleich" für jugendliche, rechtsradikale Straftäter beinhalten. Ebenso wünscht man sich von grüner Seite eine verstärkte Internetbeobachtung durch den Verfassungsschutz.

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