"Noch nie erlebt"

Baum auf Pkw gekracht – Insassen überleben

Kärnten
23.05.2009 19:04
"Wir hatten irrsinniges Glück!" erzählen fünf Urlauber aus Leopoldsdorf, die am Freitagabend tatsächlich zahllose Schutzengel hatten. Der Unwetter-Sturm hatte, wie berichtet, bei Lading nahe Wolfsberg Bäume entwurzelt und auf das Auto der Niederösterreicher geschleudert. 9.000 Blitze wurden am Freitagnachmittag in Kärnten registriert - weitere Gewitter sind noch am Wochenende möglich...

"Wir waren gerade auf dem Weg zurück von der Ladinger Hütte zu unserer Unterkunft. Wir sahen, wie sich die Bäume stark bogen und plötzlich sind sie wie Streichhölzer geknickt", erinnern sich die Leopoldsdorfer an die bangen Momente.

"Ich habe so etwas noch nie erlebt. So schnell der Wind gekommen ist, so schnell war er dann auch wieder weg", berichtet Brigitta Stromer. Zwei Stämme stürzten auf das Auto der Urlauber. "Es hat einen lauten Krach gemacht. Ein Baum ist auf die Motorhaube und Windschutzscheibe gefallen. Der zweite blieb am Dach liegen", erzählt Ernst Graf.

"...wir würden wohl nicht mehr hier sitzen"
Die fünf hatten Glück. Und viel verdanken sie der schnellen Reaktion des 53-jährigen Lenkers. "Vor uns ist ein noch dickerer Baumstamm umgestürzt. Ich habe eine Vollbremsung gemacht. Wenn der unser Auto getroffen hätte, dann würden wir heute wohl nicht mehr hier sitzen."

Über das Handy haben die Sturmopfer den Notruf gewählt. "Es hat aber gut eineinhalb Stunden gedauert, bis die Feuerwehr bei uns war". Die Einsatzkräfte hatten sich erst den Weg zum Auto freischlägern müssen...

Die Fünf haben dann natürlich gefeiert. "Wir möchten uns nun regelmäßig am 22. Mai treffen - zu unserem zweiten Geburtstag."

9.000 Blitze in Kärnten registriert
Das Blitzortungssystem "Aldis" hat Freitagnachmittag alleine über Kärnten etwa 9.000 Blitze registriert. Die heftigen Unwetter haben die Einsatzkräfte in Wolfsberg, St. Veit und Völkermarkt auf Trab gehalten. Meteorologen warnen, dass sich in den kommenden Tagen wieder heftige Gewitter zusammenbrauen. 

"25.000 Blitze gingen zwischen Oberbayern und Italien nieder", weiß der Meteorologe Friedrich Wölfelmaier von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Graz. Dass in Kärnten 9.000 Blitze geortet wurden, sei "für eine Gewitterzelle schon sehr heftig" Eine kurze Einsatzbilanz zeigt es.

Dicke Hagelschicht und Überschwemmungen
Auf der Soboth mussten die Räumfahrzeuge ausrücken, um eine etwa zehn Zentimeter dicke Hagelschicht von der Straße zu schieben. Im Lavanttal gab es auch kleinere lokale Überschwemmungen. Die Sturmböen knickten Wintergetreide und der Hagel zerstörte die jungen Pflanzen auf den Äckern.

Die Meteorologen können noch keine Entwarnung geben. "Schon am Sonntag ist im Bereich der Karnischen Alpen und der Karawanken wieder mit Gewittern zu rechnen", weiß Wölfelmaier. Montag und Dienstag können die Gewitter wieder heftig ausfallen.

Wölfelmaier: "Die Unwetter können dabei in ganz Kärnten auftreten." Erst am Mittwoch soll es wieder Entspannung geben.

Symbolbild

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