Geliebte getötet
Popstar-Mord: Todesurteil für Großindustriellen
Mustafa, der auch Mitglied des Oberhauses des ägyptischen Parlaments (Schura-Rat) ist, war im September vergangenen Jahres verhaftet worden. Er soll seinem Leibwächter, dem pensionierten Polizisten Mohsen al-Sukkari, für den Mord umgerechnet rund 1,4 Millionen Euro gezahlt haben. Die Talaat Mustafa Group (TMG) gehört zu den größten Konzernen Ägyptens und beschäftigt mehr als 10.000 Mitarbeiter.
Videos und Abhörprotokolle als Beweise
Während des Verfahrens waren unter anderem Überwachungsvideos aus dem Wohnhaus der Sängerin gesichtet worden, auf denen der Mörder zu sehen war. Auch abgehörte Gespräche zwischen dem Millionär und dem Auftragskiller galten dem Gericht als Beweis. Die Berichterstattung über den Prozess war wegen des großen Aufsehens in Ägypten zwischenzeitlich verboten worden.
Hinrichtung galt als unwahrscheinlich
Der Fall nahm dann auch eine politische Dimension an. Denn in Ägypten war in den vergangenen Monaten viel darüber spekuliert worden, ob eine so bekannte Persönlichkeit wie Mustafa tatsächlich hingerichtet würde oder ob ihn seine guten Beziehungen zu Entscheidungsträgern vielleicht vor dem Strang retten könnten.
Mordopfer durch Castingshow bekanntgeworden
Die Sängerin Tamim hatte 1996 bei der libanesischen Casting-Show "Studio Al Fann" gewonnen und war im Anschluss in der arabischen Welt ein großer Popstar geworden. Sie soll bei ihrem Tod 31 oder 33 Jahre alt gewesen sein. Tamims Privatleben war kompliziert. Eine Ehe mit dem Produzenten Adel Matuk war zerrüttet, nachdem dieser von ihr verlangt hatte, ihre Karriere aufzugeben und sich nur noch als Hausfrau zu betätigen.
Eifersucht auf Freund Tamims führte zu Mordbefehl
Obwohl Matuk im Libanon vor Gericht einen Beschluss erwirkte, nach dem Tamim als seine Ehefrau das Land nicht verlassen durfte, zog sie Ende 2007 nach Dubai. Dort lebte sie in ihrem Luxus-Appartement am Jachthafen. Kurz vor ihrem Tod soll sie einen irakischen Kick-Boxer geheiratet haben. Vor Gericht hieß es, die Eifersucht auf diesen Mann habe den Millionär Mustafa zu dem Auftragsmord verleitet.
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