Granate entsichert

Geschäftsmann besetzte Präsidenten-Amtssitz

Ausland
21.05.2009 14:47
Serbische Polizisten haben am Donnerstagnachmittag jenen Mann entwaffnet, der gegen Mittag mit zwei Handgranaten in den Amtssitz von Präsident Boris Tadic eingedrungen war und drohte, sich in die Luft zu sprengen. Der Wachdienst des serbischen Staatschefs hatte dem 57-jährigen Geschäftsmann aus dem zentralserbischen Valjevo eine Handgranate gleich am Eingang weggenommen. Nach langen Verhandlungen gelang es der Polizei, kurz vor 17.00 Uhr auch an jene entsicherte Granate zu kommen, welche der Angreifer die ganze Zeit in der Hand hielt.

Wie der Sender B-92 unter Berufung auf eine Sprecherin Tadics berichtete, hielten die Verhandlungen mit dem Angreifer, der einen langjährigen juristischen Streit als Motiv für seine Tat angab, im Amtssitz des Präsidenten bis 17 Uhr an. Tadic war kurz nach 14.00 Uhr in seinen Amtssitz gekommen, als die Verhandlungen der Polizei mit dem Angreifer noch im Laufe waren.

Tat per E-Mail angekündigt
Der Firmenbesitzer aus Valjevo war in den 1980er Jahren im ehemaligen Jugoslawien als erster Privatunternehmer bekanntgeworden, der TV-Geräte führender Weltmarken wie Sony importierte und sie landesweit wesentlich billiger als staatliche Konkurrenzfirmen verkaufte. Seine rechtlichen Probleme dürften damit in Verbindung stehen.

Der Mann hatte wiederholt mit einem Angriff auf den serbischen Präsidenten gedroht, berichten serbische Medien. Er habe seine Absicht, sich im Präsidentensitz in die Luft zu sprengen, in einer Mail angekündigt, welche er in den Morgenstunden an rund 11.000 Adressen geschickt habe, berichtete der Sender B-92. Er drohte an, die Tat zu vollziehen, sollte sein Fall nicht bis 16 Uhr gelöst sein.

Große Polizeipräsenz durch Besuch des US-Vizepräsidenten
Der aus dem zentralserbischen Valjevo stammende Unternehmer war bereits 2004 vor dem serbischen Parlament in einen 80-tägigen Hungerstreik getreten. Kürzlich soll er auch gedroht haben, sich öffentlich verbrennen zu wollen. Im Gebäude des Präsidenten befand sich eine große Anzahl von Angehörigen der Belgrader Polizei-Interventionsbrigade. Polizisten bezogen auch um das Gebäude Stellung. In den Straßen um den Amtssitz des Präsidenten wurde der Verkehr eingestellt. In der Innenstadt war die Polizei am Donnerstag noch stark präsent. Die Beamten hatten den am Mittwoch beendeten Besuch des US-Vizepräsidenten Joe Biden abgesichert.

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