Einer Ungarin ist es zu verdanken, dass die Machenschaften des Zuhälters aufgeflogen sind. Eineinhalb Jahre musste die Frau beinahe tagtäglich dem Gleichaltrigen ihr gesamtes Geld aushändigen. Er schlug sie wiederholt auf den Kopf - niemals ins Gesicht, damit man nichts sieht - und drohte schließlich, sie zu töten.
"Angedeutet, Kehle durchzuschneiden"
Ende Februar, als der 31-Jährige zum Abkassieren in ein Bordell in der Oststeiermark kam, weigerte sie sich zu zahlen. "Da hat er ihr gedeutet, dass er ihr die Kehle durchschneidet", berichtet ein Beamter des Ermittlungsbereichs Schlepperei und Menschenhandel. Als der Chef des Etablissements den Ungarn daraufhin aus dem Lokal warf, ging die Frau zur Polizei und erstattete Anzeige. Es stellte sich heraus, dass der 31-Jährige sie und mindestens drei weitere Ungarinnen in Bordellen in den Bezirken Hartberg, Fürstenfeld und im Burgenland "angeboten" hat. Die Verdienste (bis zu 5.550 Euro im Monat) kassierte der Arbeitslose ein. Wer nicht zahlte, bekam Schläge oder wurde bedroht.
Donnerstag früh klickten in Eltendorf (Burgenland) die Handschellen. Für den Ungarn ging es vom Badezimmer direkt in die U-Haft. Er leugnet die Vorwürfe. Er hätte nur genommen, was ihm zustehe.
von Eva Molitschnig ("Steirerkrone") und steirerkrone.at
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