Politik macht Druck

LKH-Direktor Koperna soll versetzt werden

Kärnten
20.05.2009 12:45
Der Medizinische LKH-Direktor Thomas Koperna (Bild) wird abberufen. Das hat am Mittwoch der Kabeg-Aufsichtsrat einstimmig beschlosen. Da Koperna im Falle einer Kündigung Anspruch auf 850.000 Euro hätte, wird er innerhalb des Dachverbands der Landesspitäler versetzt. Die für die Versetzung nötige Zustimmung Kopernas und wer sein Nachfolger wird, steht allerdings noch aus.

SPÖ, BZÖ und ÖVP stimmten für die Versetzung - sie kamen damit dem Wunsch der Ärzte und des Betriebsrates nach, die unter anderem den Führungsstils des Medizinischen Direktors massiv kritisiert hatten.

Laut Antrag soll die Landesregierung einen Beschluss fassen, mit dem Koperna aus seiner Funktion als Medizinischer LKH-Direktor abberufen und in die KABEG, der Dachgesellschaft der Landesspitäler, versetzt wird.

Kopernas Vorgeschichte
Als Medizinischer Direktor sollte Koperna - laut Auftrag - beste medizinische Qualität bei wirtschaftlicher Führung sichern. Rund 300 Ärzte und der Betriebsrat stellten sich jedoch gegen Koperna. Sie warfen dem Direktor nicht nur seinen Führungsstil vor, sondern auch, dass er seine wirtschaftlichen Prämissen in den Vordergrund stelle. Der Betroffene selbst wies sämtliche Vorwürfe zurück.

Er war bereits im vergangenen Sommer von Kurzzeit-Kabeg-Chef Dieter Mandl vom Dienst suspendiert worden. Auch damals ging es um seinen Führungsstil. Der Medizinische Direktor einigte sich jedoch mit Mandl und wurde wieder eingesetzt.

850.000 Euro Abfertigung
Bisher hatte die Landespolitik Bedenken, Koperna zu entlassen. Im Fall einer Kündigung stünden ihm 850.000 Euro zu. Da die Missgunst gegenüber Koperna nicht nachließ, beugte sich die Politik dem Druck der Belegschaft und sprach sich im Aufsichtsrat für Kopernas Abberufung aus.

Die Kabeg-Vorstandsdirektoren Dieter Errath und Johann Marhl weigerten sich aber, Kopernas Kündigung auszusprechen.

Vorerst keine Zustimmung Kopernas
Am Mittwoch haben die Parteien allerdings Ernst gemacht und wollen mit einem Regierungsakt für den nötigen Nachdruck zu sorgen. Für die Versetzung ist allerdings die Zustimmung Kopernas notwendig. Am Montag will er seine Vorstellungen mit den Kabeg-Vorständen besprechen. Eine seiner Bedingungen ist eine Weisungsbefugnis: Nur wenn er direkt bei der Umsetzung eingreifen könne, mache die Sache einen Sinn.

Als medizinischer Direktor soll ein Primararzt eingesetzt werden, der später auf seine Primarstelle zurückkehren kann. Dabei soll es sich um Peter Lind, Chef der Nuklearmedizin, handeln. Unterstützen soll ihn Wolfgang Wandschneider, Vorstand der Herz-Thorax-Chirurgie.

Koperna befürchtet, dass ein Primararzt als medizinischer Direktor als "Betriebsrat der Primarärzte" agieren werde. Dabei könnte die Sparsamkeit auf der Strecke bleiben. Sollte Koperna der Versetzung nicht zustimmen, kann es laut Kabeg-Chef Dieter Errath zu einer einvernehmlichen Lösung des Vertrages oder Kündigung kommen.

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