"Privates Sparen"

Wirt veruntreute mehr als 600.000 Euro

Steiermark
20.05.2009 11:51
Ein Oststeirer ist am Mittwoch im Grazer Straflandesgericht wegen schweren gewerbsmäßigen Betruges zu einer Haftstrafe von drei Jahren verurteilt worden. Der ehemalige Café-Besitzer hatte Sparvereinseinlagen in der Höhe von rund 607.000 Euro veruntreut. Das Geld behielt er teilweise für sich, teilweise verspekulierte er es an der Börse. Er war geständig und wurde zu drei Jahren teilbedingter Haft verurteilt.

Der 39-Jährige hatte drei Cafés in der Oststeiermark, in denen er Sparvereine betrieb. Er versprach den Einzahlern Zinsen zwischen sechs und zwölf Prozent, also weit mehr als jede Bank. Gleichzeitig soll er den Anlegern gegenüber betont haben, dass es sich um sichere Sparformen handle. Dem war aber nicht so, denn der Cafetier spekulierte fleißig an der Börse, zunächst auch mit Erfolg.

Sparer schauten durch die Finger
Die Sparer zahlten dann direkt aufs Konto ein und nicht mehr in die Sparvereinskästen. "Auf diese Weise wollte er sich Zugang zu dem Geld verschaffen", meinte Staatsanwalt Alexander Birringer. Mit dem Geld kaufte sich der Oststeirer auch eine Lagerhalle und eine Wohnung. Insgesamt dürften, so der Ankläger, weit mehr als eine Million Euro geflossen sein - bei insgesamt 209 Sparern. Doch das böse Erwachen kam, als es an der Börse nicht mehr gut lief und viel Geld plötzlich weg war. Was nach dem Höhenflug übrig blieb, waren 99 Sparer, denen rund 607.000 Euro abgingen.

"Er hat immer gesagt, das Kapital ist sicher"
Einige der Betrogenen waren zur Verhandlung erschienen und taten ihren Unmut deutlich kund. "Er hat immer gesagt, das Kapital ist sicher, nur die Zinsen können variieren", meinte ein Zuschauer. Im Publikum befand sich auch ein Ehepaar, das immerhin 28.000 Euro verloren hatte. "Ein schöner Mittelklassewagen", kommentierte Richter Erik Nauta. Viel Geld, aber nichts gegen jenen Steirer, der 137.000 Euro eingebüßt hat.

Angeklagter in Konkurs
Mittlerweile ist der Angeklagte, der sich in allen Punkten geständig zeigte, in Konkurs. Ob und wie viel Geld die Geschädigten noch sehen werden, ist derzeit völlig unklar. Der 39-Jährige wurde zu drei Jahren Haft, ein Jahr davon unbedingt, verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

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