"Husch-Pfusch"

Jetzt Chaos um das “Gratis”-Kindergartenjahr

Österreich
20.05.2009 12:51
Kaum beschlossen, ist es schon umstritten: gegen das verpflichtende "Gratis"-Kindergartenjahr regt sich jetzt massiver Widerstand. Allen voran haben sich am Dienstag die Stadt Salzburg und der Gemeindebund quergelegt und von einer "Husch-Pfusch"-Aktion der Regierung gesprochen.

Finanzminister Josef Pröll und Familienstaatssekretärin Marek - beide ÖVP – hatten erst vor einer Woche das Kindergartenjahr als bestmögliche Startchance gefeiert. Seit Dienstag formiert sich nun Widerstand. Einerseits von Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) und andererseits vom Gemeindebund-Präsidenten Heinz Mödlhammer (ÖVP). Das ist insofern von Bedeutung, weil die Umsetzung des verpflichtenden Kindergartenjahres in der Hand der Gemeinden liegt.

Es geht ums liebe Geld
Und wie immer geht es in erster Linie ums Geld: Der Bund wolle sich schlicht und ergreifend die Kosten sparen, sagt Salzburgs Bürgermeister Schaden. Außerdem sei „völlig unklar, wie das inhaltlich aussehen soll, weil es weder Lehrpläne noch Ausbildungsplätze gibt“. Schaden beklagt auch, dass „mit uns nie jemand geredet hat“.

Mödlhammer: "Totale Husch-Pfusch-Aktion"
Noch schärfer formuliert Helmut Mödlhammer: „Das ist eine totale Husch-Pfusch-Aktion.“ Es sei schwierig Eltern von nicht-deutschsprechenden Kindern dazu zu bewegen, den Kindergarten zu besuchen. „was wollen wir tun, wenn die ausländischen Eltern ihre Kinder nicht in den Kindergarten schicken? Niemand kann sie dazu zwingen. Und man kann die Kinder nicht gut mit der Polizei abholen lassen.“ Mödlhammer kritisiert die durch die Vorgangsweise der Regierung geschaffenen „chaotischen Zustände und den sich daraus ergebenden bürokratischen Aufwand“.

von Claus Pándi, Kronen Zeitung

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