Ein Ort atmet auf

Mutmaßlicher Feuerteufel von Waidhofen in Haft

Österreich
18.05.2009 14:55
Im Raum Waidhofen an der Thaya im Waldviertel herrscht Aufatmen: Nach einer fünften Brandlegung (Bild) binnen zwei Wochen ist am Montag in den frühen Morgenstunden der mutmaßliche Feuerteufel gefasst worden. Es handle sich um einen 25-jährigen Waldviertler, der geständig sei, berichtete die Polizei am Montagvormittag.

Der fünfte Brand seit 4. Mai war am Montag in den frühen Morgenstunden in der Waidhofener Tischlerei Diwald (Hersteller des Holzspielzeugs Matador) ausgebrochen. Neben den Löschtrupps - zwölf Feuerwehren mit mehr als 100 Mann - rückte die Polizei aus. Nach den vorangegangenen Ermittlungen habe es vier Adressen mit ebenso vielen Verdächtigen gegeben, sagte Chefinspektor Rudolf Scheidl. Bei dem 25-Jährigen aus dem Bezirk Waidhofen habe ein Brandmittelspürhund sofort Dieselöl auf den Jeans festgestellt.

Brandstifter wollte eigenes Haus abfackeln
Der Mann sei festgenommen worden und habe danach alle fünf Brandlegungen in Waidhofen an der Thaya und Umgebung in den vergangenen zwei Wochen ebenso gestanden wie das Aufstechen der Reifen von zwei Feuerwehrautos am vergangenen Freitag. Doch damit nicht genug. "Der Verdächtige hatte schon Diesel ausgeleert, um sein eigenes Haus anzuzünden. Meine Beamten konnten das im letzten Moment noch verhindern und damit einen Fahndungserfolg erzielen", schildert Bezirkspolizeichef Paul Palisek.

Kein Rachefeldzug gegen Baufirma
Das Motiv für die Taten geht laut Scheidl bis in die Kindheit des Verdächtigen zurück. Es habe sich jedenfalls nicht um einen Rachefeldzug gegen jene Baufirma aus der Waldviertler Bezirksstadt gehandelt, die bei den vorangegangenen Bränden immer im Spiel war. Das Unternehmen sei dem 25-jährigen gelernten Fliesenleger und Maurer als früherer Mitarbeiter jedoch bekannt und vertraut gewesen.

Bewohner zwei Wochen in Angst
Die Brandserie im Raum Waidhofen hatte am 4. Mai auf dem Areal der Baufirma begonnen. Ebenso wie drei Tage später stand eine Lagerhalle in Flammen. Im nahe gelegenen Groß-Siegharts brannte dann am vergangenen Freitag eine Halle auf einem Lagerplatz, der bis 2002 der Baugesellschaft gehört hatte. Zwei Stunden später galt es neuerlich für die Löschtrupps in der Waldviertler Bezirksstadt auszurücken. In einem leerstehenden Objekt war Feuer im Dachboden ausgebrochen.

Reifen aufgestochen
Außerdem waren in den Stunden zuvor die Reifen von zwei Autos der Freiwilligen Feuerwehr Groß Siegharts aufgestochen worden. Den Gesamtschaden der vier Brandlegungen bezifferte Scheidl am Freitagabend mit etwa 750.000 Euro.

Holzlager zerstört
Zu dem Feuer in der Tischlerei am Montag berichtete Matador-Eigentümerin Claudia Tobias, dass das Holzlager mit einem Brandbeschleuniger angezündet worden sei. Autos, Teile des Büros und ein Aufzug seien ebenfalls zerstört worden.

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