Konflikt in ÖVP

Weiter Wirbel um CERN-Ausstieg

Österreich
16.05.2009 13:01
Das renommierte europäische Forschungszentrum CERN ist Wissenschaftsminister Johannes Hahn zu teuer, bei EURATOM jedoch zahlt Österreich jährlich 40 Millionen Euro an die Atomindustrie. Doch auch trotz des parteiinternen Konflikts mit Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll will Hahn am CERN-Ausstieg festhalten.

Wie berichtet, hatte Minister Hahn scharfe Attacken von Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll einstecken müssen. Doch das scheint ihn kalt zu lassen, er will bei seinem Nein zu CERN bleiben. "Ich finde es reichlich skurril, welche Aufregung darüber entsteht", so Hahn. Vor Pröll hatte sich schon Infrastrukturministerin Doris Bures skeptisch gegenüber dem Ausstieg aus dem Forschungszentrum gezeigt, und auch Kanzler Werner Faymann ist tendenziell dagegen. Morgen, Montag, soll eine Aussprache zwischen Faymann, Hahn und Unterrichtsministerin Claudia Schmied Klarheit schaffen.

Als Grund für sein Vorhaben gab Minister Hahn die hohen Kosten von jährlich rund 20 Millionen Euro an. Wesentlich mehr, nämlich das Doppelte, kostet uns allerdings der EURATOM-Vertrag. Mit 40 Millionen Euro pro Jahr unterstützt Österreich die Atomindustrie. Einen EURATOM-Ausstieg würde die große Mehrheit der Österreicher gern sehen. Forscher wie Umweltschützer fragen nun: "Warum wird hier nicht eingespart?"

27.000 Unterschriften für die Wissenschaft
Um viel Geld geht es auch für die UNIQA-Versicherung: Sämtliche CERN-Mitarbeiter und ihre Familien sind dort versichert. Die Verträge stehen jetzt zur Verlängerung an - wenn sich Österreich nun allerdings zurück zieht, könnte UNIQA Millionen verlieren.

Mit offenen Briefen und einer Petition protestieren Österreichs Wissenschafter gegen die Kündigung der CERN-Mitgliedschaft. Mehr als 27.000 Unterschriften wurden bereits zur "Rettung der Wissenschaft" geleistet.

von Doris Vettermann, Kronen Zeitung

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