Weltraum 2.0

“Astro_Mike” twittert erstmals aus dem Weltall

Wissenschaft
15.05.2009 10:20
Botschaften aus dem Weltall waren schon immer kurz und prägnant. Auf der Erde gibt es für die Verbreitung von Textnachrichten mit maximal 140 Zeichen den Internet-Dienst Twitter. Auch Mike Massimino hält die Welt auf diese Weise über seinen Alltag auf dem Laufenden. Seit einigen Tagen berichtet er allerdings nicht mehr aus Restaurants, aus dem Fitnessstudio oder vom Fernsehsofa aus. Der Astronaut ist in dieser Woche der erste Mensch, der aus dem Weltall twittert.

"Ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Schritt für die Menschheit", sagte Neil Armstrong, als er 1969 den Mond betrat. 82 Zeichen. "Houston, wir haben ein Problem", funkte von der Apollo 13 ein Jahr später der Astronaut James A. Lovell. 30 Zeichen. Für den Weltraum scheint Twitter demnach wie geschaffen. Doch bei den bisherigen Missionen waren die neuen Internet-Medien eben noch nicht so weit. Jetzt verfolgen rund 270.000 Interessenten gespannt, was der Nutzer "Astro_Mike" (siehe Infobox) vom Alltag an Bord eines Space Shuttles zu erzählen hat - sofern man in einer Raumfähre von Alltag sprechen kann.

"Aus dem Orbit: Start war fantastisch!"
Seine Nachrichten aus dem All schickt Massimino per E-Mail zur NASA, die sie dann auf Twitter veröffentlicht. "Aus dem Orbit: Start war fantastisch! Ich fühle mich großartig, arbeite hart, und genieße die herrliche Aussicht, das Abenteuer meines Lebens hat begonnen", kann man dann etwa lesen. Oder: "Aus dem Orbit: Gewöhne mich langsam an das Leben im Weltall und mache mich bereit für unser Rendezvous mit Hubble", wie es am Donnerstag hieß. In den nächsten Tagen dürfte Massimino jedoch aller Voraussicht nach nur selten zum Twittern kommen - für Freitag und Sonntag stehen nämlich anstrengende Einsätze im freien All auf dem Programm.

NASA entdeckt soziale Netzwerke für sich
Dass die NASA twittert, ist nicht außergewöhnlich. Auch bei Facebook, YouTube, Flickr und MySpace zeigt die Raumfahrtbehörde Präsenz. Mark Polansky, der Leiter der nächsten Shuttle-Mission, holt über YouTube Fragen ein, die er später aus dem Orbit beantworten will. "Ares", die nächste NASA-Rakete, die Astronauten zum Mond bringen soll, hat auch schon einen Twitter-Account, obwohl sie noch gar nicht gebaut ist.

Für die NASA gehe es um die Nutzung der modernen Kommunikationsmittel, aber natürlich auch um Marketing, sagte ein Sprecher der Raumfahrtbehörde. Es scheint zu funktionieren: In der "Retweet"-Rangliste der beliebtesten "Twitterer" stand der offizielle NASA-Dienst am Donnerstag auf Platz zwölf. Die persönliche Berichterstattung von Mike Massimino rangierte sogar auf Platz fünf.

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