"Zombie-Ameisen"

Forscher bekämpfen Ameisenplage mit Parasiten

Wissenschaft
14.05.2009 12:22
Mit einer Methode, die auch aus einem Horrorfilm stammen könnte, wollen US-Forscher die Feuerameisen-Plage in den südlichen Bundesstaaten bekämpfen. Dazu werden die Larven der sogenannten Scharfrichterfliegen eingesetzt, die sich im Gehirn der Ameise einnisten, sich von den Nervensträngen des Tieres ernähren und schließlich die Kontrolle über das Insekt übernehmen, weshalb Wissenschaftler infizierte Tiere salopp auch als "Zombie-Ameisen" bezeichnen. Nach rund einem Monat fällt der Kopf des Insekts ab (siehe Bild), die Fliege schlüpft und sucht sich ein neues Opfer.

"Die Scharfrichterfliege kann als Instrument zur Kontrolle der Ameisen-Population eingesetzt werden, nicht jedoch zur kompletten Ausrottung dieser Spezies", beruhigte Scott Ludwig, ein Mitarbeiter beim Projekt an der Universität Texas, aufgebrachte Tierschützer.

Willenlose Ameise wandert herum
Nach dem Befall durch die Fliegenlarve verliert die Feuerameise völlig die Kontrolle über den eigenen Körper und wandert willenlos in der Gegend herum. Forschungsassistent Rob Plows beschreibt das Szenario folgendermaßen: "Die Fliegenlarven fressen das gesamte Hirn, das sich im Ameisenkopf befindet. Die Ameise irrt daher für rund zwei Wochen orientierungslos herum." Nach einem Monat kommt dann das tödliche Ende für das Insekt - während die Scharfrichterfliege ihre Geburt feiert und sich sofort auf die Suche nach einem neuen Opfer macht.

Explosionsartige Ausbreitung
Feuerameisen kommen ursprünglich aus Südamerika und haben in der US-Tierwelt keine natürlichen Feinde, wodurch sie sich in den südlichen Bundesstaaten beinahe explosionsartig ausgebreitet haben. Alleine in Texas entsteht durch die Insekten jährlich ein wirtschaftlicher Schaden in der Höhe von rund einer Milliarde Dollar, weil die Tiere Stromleitungen beschädigen. Erste Tests mit den parasitären Fliegen wurden bereits 1999 gemacht, heuer soll bereits die vierte Generation im Kampf gegen die Feuerameisen eingesetzt werden.

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