Menschen, die gerade ihr Hab und Gut bei einem der Brände in Santa Barbara und Umgebung verloren haben, werden den Ausführungen des Professors zwar kaum gelassen zuhören können, doch Minnich ist sich sicher, dass mit einer langfristig angelegten Strategie des Feuermanagements der Bevölkerung mehr geholfen wäre. Entscheidend sei jedenfalls, die Zersiedelung ins brandgefährdete Hinterland der Küste zu stoppen.
Effizienz schafft Zerstörung
Gerade die vermeintliche Effizienz der US-Feuerwehren sei der nächste Aspekt, der die Feuer in der Gegend so gefährlich mache. "Wir sind ziemlich gut darin, neun von zehn Bränden rasch zu löschen", so Minnich, aber der zehnte sei dann eben nicht mehr zu kontrollieren. Denn durch die lange Hemmung von Bränden entstehen nämlich breite Schneisen von dichter, dürrer und alter Vegetation, die über viele Jahrzehnte nicht mehr gebrannt hat.
Junges Buschwerk hemmt das Feuer
Wenn dann ein Feuer ausbricht, könne es sich ohne großen Widerstand explosionsartig durch diese Art "Brandbeschleuniger" fressen und erreiche erst so seine zerstörerische Kraft. Wenn dagegen eine Buschfläche alle paar Jahre abbrennt, findet man dort unterschiedlich alte - und damit unterschiedlich brennbare – Vegetation: Das dürre Buschwerk brennt ab, am jüngeren beißt sich das Feuer die Zähne aus. Dass dieses Vorgehen Sinn macht, beweise der benachbarte mexikanische Bundesstaat Baja California.
"Wir sollten Buschflächen wie Benzin ansehen"
Dort brechen zwar "zehn Mal mehr, aber auch zehn Mal kleinere Feuer" aus. Die Mexikaner lassen den langsam brennenden Feuern nämlich regelmäßig ihren "Freiraum", wodurch das alte Buschwerk abbrennen kann um junger, feuchter Vegetation Platz zu machen. Damit nicht genug, wissen die Mexikaner auch, dass sie in solchen Gegenden nicht bauen sollten, um diesen Freiraum nicht zu beschränken; im Gegensatz zu den Amerikanern. Minnichs Schluss daher: "Wir sollten solche Flächen wie Benzin ansehen. Niemand bei klarem Verstand würde sein Haus in einem Benzin-Pool bauen."
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