Pulverfass Georgien

Oppositionelle wollten Polizeizentrale stürmen

Ausland
07.05.2009 07:37
In Georgien sind bei Zusammenstößen zwischen Spezialeinheiten der Polizei und Oppositionellen am Mittwochabend mehr als 30 Menschen verletzt worden. Sicherheitskräfte verhinderten in der Hauptstadt Tiflis die Erstürmung der Polizeizentrale durch die Opposition, wie das georgische Staatsfernsehen Rustawi-2 berichtete.

Nach Angaben eines Tifliser Radiosenders ging die Polizei anschließend gewaltsam gegen Demonstranten vor, die eine Straße blockierten. Die Opposition zog in der Nacht tausende Anhänger vor dem Parlament in Tiflis zusammen, um weiter den Rücktritt von Präsident Michail Saakaschwili zu fordern.

Die Straßenproteste dauern bereits seit Wochen an. Nach Angaben des georgischen Innenministeriums eskalierte die Lage am Mittwochabend, als einige Oppositionelle versuchten, die Polizeizentrale zu stürmen. Sie wollten dort ihre Anhänger aus der Untersuchungshaft befreien, hieß es.

Ex-Präsidentschaftskandidat unter den Verletzten
Nach den Ausschreitungen wurden mehr als 30 Menschen mit Verletzungen in verschiedene Krankenhäuser gebracht. Unter den Verletzten seien mehrere führende Oppositionelle, darunter der frühere Präsidentschaftskandidat Lewan Gatschetschiladse, sowie Polizisten und Journalisten.

Staatschef Saakaschwili war laut Medien am Abend zum EU-Gipfel nach Prag abgereist, wo die Gründung einer "Östlichen Partnerschaft" mit Beteiligung Georgiens geplant ist. Der Präsident ist seit dem Südkaukasuskrieg mit Russland im vergangenen August auch im Westen umstritten.

Viele Georgier geben ihm die Schuld an der innenpolitischen Krise im Land. Saakaschwili, der 2003 bei der Rosenrevolution Eduard Schewardnadse aus dem Amt gedrängt hatte, lehnt einen Rücktritt ab.

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