"Spittaler" im Knast

Polizei jagt weitere Kosovo-Clan-Mitglieder

Kärnten
06.05.2009 18:51
Großer Erfolg für die Kärntner Polizei: Sie konnte einen 28-jährigen Kosovoalbaner und seinen Komplizen, einen 39-jährigen Bosnier, festnehmen, die einen schwungvollen Drogenhandel in Kärnten betrieben haben sollen. Der 28-Jährige soll Drogen im Wert 600.000 Euro vom Kosovo nach Kärnten geschmuggelt und dort weiterverkauft haben. Nach seiner Festnahme werden jetzt weitere Kontaktmänner des Drogenkartells in Österreich vermutet. Auch in Klagenfurt ist in diesen Tagen ein Drogendealer festgenommen worden...

Der einschlägig bekannte Arbeitslose (49) aus Klagenfurt steht im Verdacht, einem 22-jährigen Klagenfurter mindestens 35 Gramm Kokain und 15 Gramm Heroin verkauft zu haben. Der 49-jährige wurde in die Justizanstalt Klagenfurt gebracht.

"Dicke Fische" in Oberkärnten gefasst
Der weitaus größere Schlag gelang der Polizei vor wenigen Wochen in Oberkärnten: Zehn Jahre lang lebte der 28-jährige Familienvater aus dem Kosovo in Oberkärnten. Fleißig ging er seiner Arbeit als Küchengehilfe nach, bei der Polizei war er ein unbeschriebenes Blatt.

Doch in Wahrheit betrieb der 28-Jährige einen regen Drogenhandel. Bereits im März konnten die Beamten ihn und seinen 39-jährigen Komplizen festnehmen. Bei den beiden Männern wurden dabei insgesamt 4,5 Kilogramm Heroin sowie 1.800 Stück Ecstasytabletten sichergestellt.

Dem Kosovoalbaner wird von der Polizei außerdem angelastet, zwischen November des Vorjahres und Februar insgesamt 750 Gramm gestrecktes Heroin an drei Abnehmer in Österreich verkauft zu haben. 

Drogen kommen aus dem Kosovo
Das Suchtgift bezog der Mann von einem Lieferanten aus dem Kosovo. Insgesamt sollen 150 Gramm Kokain, 1.800 Stück Ecstasytabletten und 12 Kilogramm Marihuana nach Kärten geschmuggelt worden sein. Das Kokain verwendete der 28-Jährige teilweise für den Eigenkonsum und verkaufte es an seine Kunden in Oberkärnten weiter. Ein Teil des Suchtgiftes wurde aber auch an unbekannte Abnehmer in Deutschland geliefert. Die sichergestellten Drogen haben einen Verkaufswert von rund 600.000 Euro.

Hintermänner sind im Kosovo
Laut Auskunft des Landeskriminalamtes (LKA) werden 40 Prozent des Heroinhandels nach Westeuropa und in die USA über das Heimatland des in Kärnten verhafteten 28-Jährigen abgewickelt. Mehrere große und miteinander verstrickte Familienclans finanzieren sich durch den Drogenhandel. "Es ist anzunehmen, das Kontaktleute dieser Gruppierungen weiterhin in Österreich tätig sind", befürchtet Werner Pissnigg vom LKA Kärnten. Es sei keine Rede davon, dass diese "Organisation" durch die Festnahmen in Kärnten gesprengt worden ist.

Bei den Ermittlungen nach den Hintermännern sind die Kriminalisten auf enge Kooperationen mit internationalen Behörden angewiesen.

von Thomas Leitner (Kärntner Krone) und kaerntnerkrone.at
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