Dreister Coup

Diebe räumen Wohnung von Polizeichef aus

Österreich
07.05.2009 12:35
Eine dreiste Diebesbande ist am Dienstag in die Wohnung des Wiener Landespolizeikommandanten Karl Mahrer eingebrochen. Das Dachgeschoss-Appartment in Wien-Landstraße wurde offenbar am hellichten Tage heimgesucht. Von den Tätern fehlt derzeit noch jede Spur.

"Meine Wohnung ist gut gesichert", hatte Mahrer erst am 19. März dieses Jahres in einem Interview mit der "Krone" gesagt. Doch das sah eine Einbrecherbande am Dienstag offenbar anders: Wie die Polizei bestätigte, haben unbekannte Einbrecher das Domizil des Landespolizeikommandanten aufgebrochen.

"Die Tat muss tagsüber passiert sein", sagte Polizeisprecher Major Hans Golob. "Sie wurde am Dienstagabend entdeckt, als die Familie heimkam." Mahrers Appartement sei im übrigen nicht das einzige in dem Haus, das die Einbrecher öffneten. Details bezüglich Art und Höhe der Beute nannte der Sprecher nicht. Mahrer wolle dazu zur Wahrung seiner Privatsphäre keine Aussagen treffen. Laut Medienberichten soll es sich bei dem Diebesgut um Bargeld und Schmuckstücke handeln.

Sicherheitstür stellte offenbar kein Hindernis dar
Auch wie gut die Wohnung gesichert war, wollte Golob nicht sagen. Laut Medienberichten war das Heim des Kommandanten durch eine Sicherheitstür geschützt, die der massiven Gewaltanwendung der Gangster aber offenbar nicht standhielt.

Der Fall werde "wie bei jedem anderen Bürger auch behandelt", betonte Golob. Zuständig sei die Außenstelle Zentrum-Ost des Landeskriminalamtes, die Tatortarbeit werde vom zentralen Assistenzdienst geleistet. Hinweise auf die Einbrecher habe es bisher nicht gegeben.

Verheerende Kriminalstatistik am selben Tag veröffentlicht
Der Sprecher sagte, die Polizei werde ihre Schwerpunktaktionen gegen die Einbruchskriminalität unverändert fortsetzen. Mahrer selbst stand am Mittwoch nicht für ein Interview zur Verfügung, auch nicht vor dem Hintergrund der erst am Dienstag bekannt gewordenen Zahlen, wonach Einbrüche in Wohnungen im ersten Quartal des Jahres um ein Viertel, in Einfamilienhäuser sogar um beinahe 60 Prozent gestiegen seien (siehe Infobox). Der Landespolizeikommandant dazu: "Ich bitte um Verständnis, dass ich dazu keine Interviews gebe, weil es sich dabei um eine Geschichte handelt, die meinen höchstpersönlichen Lebensbereich betrifft."

Dritter "Promi"-Fall nach Raninger und Fekter
Mahrer ist bereits der dritte Prominente aus dem Innenressort und nachgeordneten Dienststellen, der innerhalb von nicht einmal neun Monaten Opfer von Verbrechern wurde. Im vergangenen August war der zu diesem Zeitpunkt amtsführenden Direktorin des Bundeskriminalamtes, Andrea Raninger, ihr Auto gestohlen worden. Nur wenige Tage später war Innenministerin Maria Fekter an der Reihe: In einem Wiener Innenstadtlokal wurde ihr die Handtasche mit zwei Handys, Kreditkarten und Ausweisen entwendet.

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