Streitfragen geklärt

Porsche und Volkswagen sollen fusionieren

Ausland
06.05.2009 19:33
Die Familien Porsche und Piech haben am Mittwoch ihren Machtkampf um die Vorherrschaft zwischen Volkswagen und Porsche offenbar vorerst beigelegt. Volkswagen und Porsche sollen nun in einem "integrierten Autokonzern" zusammengelegt werden, alle zehn Marken der beiden Unternehmen – ausdrücklich auch Porsche – sollen erhalten und eigenständig bleiben. In Summe läuft dies auf eine Fusion hinaus.

Zuletzt hatte der deutlich kleinere Autobauer Porsche versucht, VW zu übernehmen und hält nun gut die Hälfte der VW-Aktien. Dabei hat Porsche aber etwa neun Milliarden Euro an Schulden angehäuft. Die weitere Finanzierung der Übernahme war infolge der Finanzkrise aber nicht mehr möglich.

Arbeitsgruppe soll Details klären
Nun soll innerhalb von vier Wochen eine gemeinsame Arbeitsgruppe "unter maßgeblicher Einbindung des Landes Niedersachsen als größtem Mitaktionär sowie der Arbeitnehmervertreter beider Unternehmen [...] eine Entscheidungsgrundlage über die zukünftige Struktur der gemeinsamen Gruppierung vorlegen", teilte Porsche am Abend mit.

Der Niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff erklärte in einer ersten Stellungnahme: "Wir sind zu Gesprächen bereit, die zügig mit allen Beteiligten von Porsche, Volkswagen, den Arbeitnehmervertretern und dem Land Niedersachsen geführt werden sollten." Niedersachsen hält eine Sperrminorität bei VW und muss allen wichtigen Entscheidungen zustimmen.

Familie Porsche hat "gewonnen"
Vorbehaltlich der Realisierung dieses Konzepts einer Fusion von Porsche und VW scheint sich der Porsche-Ast der weitverzweigten Familie gegen die Piechs durchgesetzt zu haben. Hatte sich VW-Aufsichtsratschef Piech Berichten zufolge doch für eine Lösung stark gemacht, wonach der VW-Konzern das Autogeschäft von Porsche kaufen hätte sollen. Mit dem Erlös hätte die Porsche Holding danach ihre Schulden tilgen können.

Doch Porsche-Aufsichtsratschef Wolfgang Porsche favorisierte von Beginn an das Konzept einer Fusion. Das dringend benötigte frische Geld sollte sich der neue Konzern demnach über eine Kapitalerhöhung besorgen, zu einem großen Teil aus den Privatschatullen der Familien. Außerdem war geplant, einen neuen Investor an Bord zu holen, der neben dem Porsche/Piech-Clan und dem Land Niedersachsen zum dritten VW-Großaktionär werden sollte. Interesse gab es offenbar genug, auch vom Emirat Katar.

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