Schweinegrippe

Arzneimittel-Panikkäufe in Arabischen Emiraten

Ausland
04.05.2009 19:43
In den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) ist es wegen der Schweinegrippe zu Panikkäufen von Grippemitteln gekommen. Apotheker in dem als Touristen- und Handelsdrehkreuz bekannten Golfstaat gaben das verschreibungspflichtige Medikament Tamiflu wegen des Ansturms auch ohne Rezept heraus. "Bei uns ist das Mittel seit etwa einer Woche ausverkauft", sagte ein Apotheker am Montag.

Der Direktor der Gesundheitsbehörde im Emirat Dubai Ali Al-Marsuki forderte die Apotheken auf, Tamiflu nur an Patienten mit einem Rezept zu verkaufen. "Die Panik der Leute darf unsere Bestände nicht auffressen." Zudem gebe es keinen Grund zur Panik. Der Großteil der 4,5 Millionen Bewohner der VAE sind Ausländer. Die Flughäfen des Landes sind wichtige Knotenpunkte für den internationalen Verkehr.

WHO überlegt Pandemie-Warnstufe
Die Weltgesundheitsorganisation erwägt im Kampf gegen die Schweinegrippe jetzt die offenbar eine Anhebung der Pandemie-Warnstufe von derzeit 5 auf die höchste Alarmstufe 6. Diese bedeute nicht zwangsläufig, dass alle Länder betroffen seien und viele Menschen sterben müssten, sagte WHO-Chefin Margaret Chan der spanischen Zeitung "El Pais". UN-Generalsekretär Ban Ki Moon erklärte jedoch, die WHO habe ihm versichert, Alarmstufe 6 stehe nicht unmittelbar bevor.

Der derzeitige scheinbare Rückgang der Sterblichkeitsrate bedeute nicht, dass die Grippewelle zu Ende gehe, sagte Chan der britischen "Financial Times". Eine zweite Grippewelle könne jederzeit "mit aller Macht" zuschlagen. Unterdessen versuchte die mexikanische Regierung am Montag zu beruhigen: "Wir haben das Virus erfolgreich zurückgedrängt oder zumindest seine Ausbreitung verlangsamt, weil unsere Maßnahmen richtig waren", betonte Präsident Felipe Calderon. Die Epidemie sei im Abklingen, so Gesundheitsminister Jose Angel Cordova. Noch am Montag sollte entschieden werden, ob Firmen und Schulen wieder öffnen dürfen.

Bislang insgesamt 26 Todesopfer
Die Zahl der nachgewiesenen Todesopfer beträgt 26, bis auf ein Kind in den USA starben alle in Mexiko. Die Zahl der weltweiten Erkrankungen ist bis Dienstag auf 1.269 gestiegen. Wie das EU-Zentrum für Seuchenbekämpfung in Stockholm (ECDC) weiter mitteilte, entfielen 107 Fälle auf elf europäische Länder. Alle Krankheitsverläufe in Europa sind bisher als milde eingestuft worden. Insgesamt betroffen sind nach den ECDC-Angaben 21 Länder.

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